Lesen Sie, welche Erklärung "Mastermind" Helmut Marko für die Überlegenheit von Max Verstappen hat.
Gestern Mittag landete der Red-Bull-Motorsportchef in Graz und fuhr direkt in sein Büro in der Innenstadt. Auf dem Weg dorthin telefonierte er mit ÖSTERREICH.
ÖSTERREICH: Herr Marko, wie haben Sie die Aufholjagd von Max Verstappen erlebt?
Helmut Marko (80): Das war eine Max-Demonstration, wie er Magnussen und Leclerc überholt hat, eine Augenweide.
ÖSTERREICH: Aber das letzte Überholmanöver gegen Teamkollegen Sergio Perez hat Sie dann aber doch Nerven gekostet, oder?
Marko: Wir sagen, das war kontrolliert. Aber es stimmt schon: Dass Max auch beim zweiten Mal derart zu kämpfen hatte, wär eigentlich nicht notwendig gewesen. Aber wir haben gesagt: So lange es von hinten keine Gefahr gibt, lassen wir die beiden gegeneinander fahren, und dazu stehe ich.
ÖSTERREICH: Ihre beiden Fahrer haben die vielen Super-VIPs damit bei Laune gehalten, oder?
Marko: Genau. Stellen Sie sich vor, Max wär von der Poleposition gestartet. Das wäre ein langweiliger GP geworden.
ÖSTERREICH: Wissen Sie eigentlich, wer als Letzter von Startplatz 9 aus einen GP gewonnen hat?
Marko: Nein, sagen Sie's mir bitte.
ÖSTERREICH: Laut ORF Niki Lauda 1984 in Dijon ...
Marko: Sehr interessant. Das muss ich gleich Max erzählen. Er interessiert sich sehr für spannende Statistik-Daten.
ÖSTERREICH: Aber mit dem Sieg gegen seinen aus der Pole gestarteten Teamkollegen Perez hat Max im Hinblick auf die WM wohl alles klargestellt, oder?
Marko: Aber das war doch immer klar. Checo hat gewisse Stadtkurse wie Baku, wo er wirklich stark ist. Aber in Miami hat Max allen eine Lehrstunde erteilt. Wie er die Reifen gemanagt hat, damit sich am Schluss noch die schnellste Runde ausgeht, das macht ihm keiner nach.
ÖSTERREICH: Haben Sie nach dem 4. Doppelsieg langsam Mitleid mit Mercedes und Ferrari?
Marko: Ich bin gespannt, welche Updates sie in Imola bringen, ob da was rauskommt. Wenn wir voll fahren, dann sind sie schon sehr weit weg.