So hat sich Lewis Hamilton sein letztes Rennen für Mercedes wohl nicht vorgestellt.
Die favorisierten McLaren nehmen das 24. und letzte Rennen der längsten Formel-1-Saison der Geschichte am Sonntag (14.00 Uhr MEZ/live ORF 1 und Sky) aus der ersten Reihe in Angriff. Lando Norris fuhr am Samstag im Qualifying in Abu Dhabi vor Oscar Piastri auf die Pole Position. McLaren steht vor dem Gewinn der Konstrukteurs-WM. Carlos Sainz startet für den Rivalen Ferrari von Platz drei, Charles Leclerc nach Platz 14 in der Quali und einer Strafe aber aus der letzten Reihe.
21 Punkte Vorsprung auf Ferrari nimmt McLaren in das letzte Saisonrennen mit. Der britische Traditionsrennstall würde sich erstmals seit 1998 zum Teamweltmeister krönen. Dass Leclerc wegen eines Batterietausches um zehn Startplätze zurückversetzt wird, war bereits am Freitag festgestanden. Im Qualifying verpasste der Monegasse das Finale, weil seine schnellste Runde gestrichen wurde, nachdem er zu weit neben der Strecke gewesen war. "Ich bin sehr, sehr enttäuscht, aber letzten Endes muss ich das auf meine eigene Kappe nehmen", sagte Leclerc.
"Perfekter Tag" für Norris
Norris dagegen sprach von einem "perfekten Tag". Der Engländer ist mit acht Punkten Vorsprung auf Leclerc auf Kurs, sich zum Vizeweltmeister zu machen. Mit seiner achten Saisonpole zog er mit Weltmeister Max Verstappen gleich. Nach Saisonsiegen steht es allerdings 9:3 für den Niederländer. Norris möchte die Bilanz beim Finale etwas aufpolieren. "Wir wollen gewinnen, ich will gewinnen. Wir wissen, was wir tun müssen, um unser großes Ziel zu erreichen", erklärte der 25-Jährige. Vorrangig gehe es aber darum, Ferrari zu schlagen.
Red Bull spielt in der Konstrukteurs-WM als Dritter keine Rolle mehr. Verstappen wurde Fünfter und startet von Platz vier. Der ursprünglich viertplatzierte Überraschungsmann Nico Hülkenberg im Haas wurde wegen verbotenen Überholens zweier Autos in der Boxenausfahrt um drei Positionen zurückversetzt. Sergio Perez, der sein Red-Bull-Cockpit für die kommende Saison trotz eines aufrechten Vertrages zu verlieren droht, kam nicht über Platz zehn hinaus. Liam Lawson, der als Ersatz für den Mexikaner vom Zweitteam Racing Bulls hochgezogen werden könnte, wurde unmittelbar hinter seinem Teamkollegen Yuki Tsunoda Zwölfter.
Wolff entschuldigt sich
Das letzte Qualifying von Lewis Hamilton für Mercedes endete mit einer Enttäuschung. Der Rekordweltmeister verabschiedete sich als 18. bereits in Phase eins, nachdem er auf seiner letzten Runde einen von Haas-Pilot Kevin Magnussen umgefahrenen Poller bzw. Leitzylinder unter das Auto bekommen hatte. "Es ist, was es ist. Hoffentlich ist das das Ende meiner Pechsträhne", sagte Hamilton, der ab der kommenden Saison für Ferrari fährt. Mercedes-Teamchef Toto Wolff entschuldigte sich öffentlich bei seinem scheidenden Starpiloten. "Es war ein idiotischer Fehler, nicht früher rauszufahren", meinte der Wiener.
Hamilton hat mit Mercedes in zwölf Jahren sechs seiner insgesamt sieben WM-Titel gewonnen. In seiner Abschiedssaison entschied der 39-Jährige aber nur fünf von 24 Quali-Duellen mit Landsmann George Russell für sich. Sein Stallrivale landete diesmal auf Rang sieben. Der australische Debütant Jack Doohan fuhr im Alpine auf den letzten Platz, startet bei seiner GP-Premiere wegen diverser Strafen aber von Position 17.