ÖSTERREICH-Interview

Lauda: 'Mein Vater sprach oft über Zandvoort'

02.09.2021

Der Sohn der F1-Legende im ÖSTERREICH-Interview über das GP-Comeback in Holland, Hamilton-Millionen & die spannende WM.

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© gepa
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Als Niki Lauda (†70) vor 36 Jahren den letzten seiner drei Zandvoort-Siege feierte, war Mathias vier Jahre alt. Später sammelte Lauda jun. auf dem holländischen Dünen-Kurs selbst Rennerfahrung. Und jetzt ist seine Experten-Meinung auf "ServusTV" gefragt. Lesen Sie, worauf es beim Dünen-GP ankommt und wer das Rennen in der WM machen wird.

ÖSTERREICH: Mathias, können Sie sich noch an den letzten Lauda-Sieg in Zandvoort erinnern?

Mathias Lauda: Ja, das war schließlich das letzte Formel-1-Rennen, das mein Vater gewonnen hat. Er hat oft darüber gesprochen. Es war auch ein echt starkes Rennen. Mein Vater wusste ja, dass er mit Saisonende auf hören würde, im Kopf hatte er alles schon abgehakt ...

ÖSTERREICH: Kann man Zandvoort 1985 mit der aktuellen Strecke vergleichen?

Lauda: Da wurde inzwischen viel umgebaut, trotzdem ist einiges gleich geblieben. Ich kenne den Kurs aus der DTM. Eine tolle Strecke, bei der es ständig bergauf und bergab geht. Die Steilkurve vor der Start-Zielgeraden bietet eine der wenigen Überholmöglichkeiten. Und weil der Wind ständig Sand reinbläst, ist der Kurs vor jedem Training dreckig. Außerdem ist das Wetter sehr unberechenbar.

ÖSTERREICH: Aber anders als letzten Sonntag wird es hoffentlich echten Grand Prix geben. Finden Sie es richtig, dass es in Spa für zwei Runden hinterm Safetycar Punkte gab?

Lauda: Auch wenn fürs Wetter keiner was kann, verstehe ich, dass man sich darüber aufregt. Immerhin sind die Punkte an die Stärksten im Qualifying gegangen.

ÖSTERREICH: Lewis Hamilton hatte kein Verständnis dafür. Seiner Meinung nach ging es nur ums Geld ...


Lauda: ... aber davon profitiert Hamilton auch, schließlich wird das Geld benötigt für das Millionen-Gehalt, das er fordert.

ÖSTERREICH: Wird Hamilton heuer zum 8. Mal Weltmeister?


Lauda: Das wird sehr schwer. Dazu müsste er bei den nächsten zwei, drei Rennen aufzeigen, die werden total wichtig. Wenn Max Verstappen seinen Lauf fortsetzt, wird er mit dem starken Red-Bull-Paket kaum zu stoppen sein. Deswegen tippe ich auf Weltmeister Verstappen.

ÖSTERREICH: Nach drei Hamilton-Siegen in den ersten vier Saisonrennen dachten wir, den 100er würde er sich im Vorbeigehen abholen. Kann es sein, dass ihn diese magische Rekordmarke zu sehr unter Druck setzt?


Lauda: Das blendet er sicher aus, der denkt nur an die WM. Deswegen sollte der 100. Sieg nur eine Frage der Zeit sein. Trotzdem gebe ich Verstappen die besseren Chancen.

ÖSTERREICH: Auch in Zandvoort?

Lauda: Gerade in Zandvoort. Max kommt stark und topmotiviert zu seinem Heim-GP. Er wird den Fans eine Riesenshow bieten und nur schwer zu stoppen sein. (okk)

Interview: Knut Okresek

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