oe24-Interview
Lauda: 'Respekt vor Vater ist jetzt noch größer'
13.09.2023Vor seinem Einsatz als ServusTV-Experte hatte Ex-Rennfahrer Mathias Lauda (42) ein Gänsehaut-Erlebnis.
Er durfte auf der 20,8 km langen Norschleife, auf der sein Vater am 1. August 1976 den Feuerunfall überlebt hatte, Runden drehen – im legendären Ferrari 312 B3, mit dem Niki Lauda 1974 seinen ersten Titel-Anlauf genommen hatte. Mit dabei bei der Red Bull Formula war neben Gerhard Berger und Weltmeister-Papa Jos Verstappen auch Sebastian Vettel, mit dem sich Lauda lange unterhielt.
Im oe24-Interview schildert er seine Eindrücke.
oe24: Mathias, wie war das Fahrerlebnis im Ferrari Ihres Vaters?
Mathias Lauda: Es war eine unglaubliche Hetz und doch eine Herausforderung. Man muss sich vorstellen: Das Auto wiegt nur 500 Kilo, der Zwölfzyliner-Motor geht wie ab wie eine Rakete. Jetzt hab ich noch mehr Respekt vor meinem Vater. Die Piloten, die diese Autos damals auf der Nordschleife bewegt haben, waren richtige Helden.
oe24: War Ihnen die historische Bedeutung bewusst?
Lauda: Natürlich. Es war, glaub ich, das erste Mal seit dem Unfall meines Vaters, dass ein F1-Ferrari auf der Nordschleife unterwegs war. Auch wenn der Kurs inzwischen umbebaut wurde: Die Runde kommt einem ewig vor, es wie ein Ausflug in eine vergangene Zeit.
oe24: Worüber haben Sie sich mit Vettel unterhalten?
Lauda: Sebastian war mit seiner Family da und ist mit einem der Weltmeister-Autos aus seiner Red-Bull-Zeit gefahren. Ich wollte wissen, ob er die Formel-1-Zeit vermisst.
»Vettel vermisst die Competition«
oe24: Und, was hat er gesagt?
Lauda: Dass er die Competition und gewisse Momente sehr wohl vermisst. Das stressige Drumherum geht ihm aber nicht ab.
oe24: Wo war eigentlich Max Vertappen?
Lauda: Dem hat Helmut Marko verboten, mitzufahren. Stell dir vor, da passiert was.
oe24: Wobei: Max würde die WM wohl auch im Auto seines Vaters aus den 1990er-Jahren fixieren ...
Lauda: Haha. Das möchte man fast meinen. Max ist der Beste da draußen, und er sitzt im besten Auto. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, gewinnt Red Bull heuer tatsächlich alle Rennen.