Das WM-Duell zwischen Ferrari und Red Bull geht beim GP von Aserbaidschan in die nächste Runde. Im Qualifying setzt sich Charles Leclerc vor den Bullen Perez und Verstappen durch und startet am Sonntag von der Pole Position.
Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat sich in der Formel 1 die Pole Position für den Großen Preis von Aserbaidschan gesichert. Der Monegasse fuhr im Qualifying am Samstag auf dem schwierigen Stadtkurs in Baku in 1:41,359 Minuten die schnellste Runde und steht damit zum vierten Mal in Folge auf dem ersten Startplatz. Monaco-Sieger Sergio Perez (+0,282) komplettiert im Red Bull die erste Startreihe, knapp vor seinem Teamkollegen und Weltmeister Max Verstappen (+0,347).
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Carlos Sainz (+0,455) landete im zweiten Ferrari auf dem vierten Platz. Für Leclerc war es die insgesamt sechste Pole in dieser Saison und die 15. seiner Karriere, wodurch er wieder eine mehr hat als Verstappen. Das Rennen am Sonntag startet um 13.00 Uhr (live ServusTV und Sky). In der WM-Wertung bahnt sich vor dem achten von 22 Saisonrennen ein Dreikampf an. Verstappen, der es in Baku in seiner Karriere noch nie aufs Podium schaffte, führt mit 125 Punkten knapp vor Leclerc (116) und Perez (110).
"Jede Pole fühlt sich gut an, diese habe ich aber nicht unbedingt erwartet", sagte Leclerc: "Ich hätte die Red Bull stärker erwartet, aber in meiner letzten Runde hat alles zusammengepasst." Verstappen war am Samstagabend unzufrieden, "es ist nicht das, was ich wollte", betonte der Niederländer. Im Rennen ist in Baku aber traditionell alles möglich, aufgrund der herausfordernden Streckenführung hatte es in den vergangenen Jahren auch häufig Unfälle und Einsätze des Safety Cars gegeben.
Rennen verspricht Hochspannung
Die Ausgangslage verspricht jedenfalls einen spannenden Sonntag, anders als vor zwei Wochen in Monaco sind Überholmanöver deutlich einfacher. "Von den Sektorzeiten war eine Pole Position drin. Aber das macht nichts. Wir wissen, wir können überholen und wir wissen um unseren Rennspeed", sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko bei ServusTV.
Auch das Reifenmanagement könnte im Rennen entscheidend werden. Es werde darauf ankommen, wer die Reifen besser behandelt, sagte Marko und ergänzte: "Wir sind im Topspeed besser", der Red Bull sei der schnellere Rennwagen. Und beide Fahrer dürfen um den Sieg kämpfen. "Sie haben das gleiche Material, die gleichen Voraussetzungen. Der Bessere möge gewinnen", sagte Marko und lobte Perez, der im Qualifying zum zweiten Mal in Folge schneller war als Verstappen und im Vorjahr in Baku triumphiert hatte: "Der Mexikaner ist on fire."
Hamilton landet nur auf Rang 7
Der Vorsprung von Ferrari und Red Bull auf die weitere Konkurrenz beträgt etwa eine Sekunde. George Russell war im Mercedes als Fünfter erneut schneller als Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der sich mit Rang sieben begnügen musste. AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly durfte sich über den sechsten Platz freuen. "Wir verlieren auf den Geraden 1,1 Sekunden auf Red Bull und 0,8 Sekunden auf Ferrari", erklärte Mercedes-Teamchef Toto Wolff bei Sky.
Sebastian Vettel, der im Aston Martin auf dem guten neunten Platz landete, setzte unterdessen erneut ein politisches Zeichen. Der viermalige Weltmeister aus Deutschland trug am Samstag bei seiner Ankunft ein weißes T-Shirt, mit den in schwarzen Buchstaben in russisch aufgedruckten Worten "Freunde" und "Frieden". Als Motiv waren zwei Hände beim Handschlag abgebildet. Außerdem trug der 34-Jährige angesichts des russischen Angriffskrieges Schweißbänder in den blau-gelben Farben der Ukraine.