Mit einer taktischen Meisterleistung triumphierte Ferrari-Star Charles Leclerc beim F1-Klassiker in Monza.
Während alles auf einen neuerlichen McLaren-Sieg durch Oscar Piastri hinaus lief, pokerte sich Leclerc im Ferrari mit nur einem Boxenstopp zum Überraschungssieg beim Heim-GP in Monza. Hinter dem Zweitplatzierten Piastri verkürzte dessen McLaren-Teamkollege Lando Norris mit Platz 3 seinen Rückstand in der WM gegenüber Max Verstappen im Red Bull, der Sechster wurde, auf 62 Punkte.
Zum zweiten Mal, auf den Tag genau fünf Jahre nach seinem Premieren-Sieg in Monza 2019, setzte sich Leclerc gestern mit einer taktischen Meisterleistung durch. Für den Monegassen war es der 7. GP-Sieg seiner Karriere.
Leclerc funkt: "Mamma mia!"
„Mamma mia“, funkte Leclerc bei der Zieldurchfahrt an die Box und bedankte sich auf Italienisch für die „großartige Strategie“. Auch nach der Siegerehrung schwebte der Ferrari-Held nach seinem insgesamt 7. GP-Sieg auf Wolke sieben: „Das erste Mal hier zu gewinnen, war schon großartig, aber dieser Sieg jetzt hat alles getoppt. Diese Emotionen in den letzten Runden, ein Wahnsinn! Ich hab auf die Tribüne geschaut, da ist die Party schon abgegangen. Das sind die Rennen, die du gewinnen willst. Ich habe die zwei wichtigsten Rennen in diesem Jahr gewonnen! “ Im Mai hatte der Monegasse schon seinen Heim-GP in Monaco gewonnen.
Taktik-Meisterleistung führte zum Sieg
Leclerc hatte den 75. GP von Italien von Startplatz 4 aus in Angriff genommen. Polesetter Lando Norris „holte“ er sich gleich in der 1. Runde. Am lange führenden Piastri zog er währen dessen Boxenstopp vorbei. Die Ferrari-Crew entschied: Wir bleiben draußen! Mit nur einem Stopp ging sich auch bei stark abbauenden Reifen der Sieg aus. Champagner-durchnässt verriet Ferrari-Teamchef Fred Vasseur: „Die Einstopp-Strategie war von Beginn an unser Plan.“ So groß war der Druck auf das Heim-Team gewesen. Viele Tifosi hätten, so Vasseur in den Tagen vor dem Rennen die Firma belagert.
WM-Leader Verstappen nur Sechster und ratlos
Während sich McLaren statt des „fix eingeplanten“ Doppelsieges mit den Plätzen 2 und 3 begnügen musste, war Dreifach-Weltmeister Max Verstappen im Red Bull völlig chancenlos – nur Platz 6! Immerhin bleibt der WM-Vorsprung des Niederländers komfortabel. Verfolger Norris machte als Dritter nur 8 Punkte gut und hat 8 Rennen vor Schluss noch 62 Punkte Rückstand.
Dennoch brennt bei den Bullen der Hut – in der Konstrukteurswertung liegen sie nur mehr 8 Punkte vor McLaren – kein Wunder, dass Mastermind Helmut Marko wie schon zuletzt in Zandvoort Alarm schlägt: "Wenn wir nicht besser werden, wird auch der Vorsprung von Max sehr schnell schrumpfen."
Weiter geht‘s am 15. September mit dem GP von Aserbaidschan in Baku.