Bullen-Mastermind Helmut Marko ist mächtig sauer auf Hamilton und Mercedes. ÖSTERREICH hat ihm nach dem Silverstone-Wochenende interviewt.
ÖSTERREICH: Herr Marko, obwohl Verstappen nach dem Unfall in die Kameras winkte, wirkten Sie besorgt. Wieso?
HELMUT MARKO: So ein Einschlag mit 51 g ist kein Lapperl. Dass Max den so überstanden hat, zeigt, wie gut durchtrainiert er ist.
ÖSTERREICH: Und wie geht es ihm jetzt?
MARKO: Er ist zurück in Monte Carlo, sein Physio arbeitet mit ihm. Er klagt noch über ein steifes G‘nack, aber sonst geht es ihm erstaunlich gut. Ich hätte gedacht, dass er sich ein paar Tage nicht bewegen kann.
ÖSTERREICH: Sie hatten am Sonntag eine Rennsperre für Hamilton gefordert. Wäre das noch möglich?
MARKO: Dazu müssten neue Beweismittel her. Aber es haben doch alle gesehen, was los war. Ich frag mich: Bedarf es mehr, als mit dem Vorderrad ins Hinterrad des Gegners zu fahren?
ÖSTERREICH: Charles Leclerc spricht von einem Renn-Zwischenfall. Kann man das nicht so sehen?
MARKO: Nein! Hamilton wäre mit seiner Linie bei dieser Geschwindigkeit nie um die Kurve gekommen, der war viel zu weit innen.
ÖSTERREICH: Wie wir Verstappen kennen, wird er in Budapest mit dem Messer zwischen den Zähnen zurückschlagen, oder?
MARKO: Er wird alles daran setzen, die WM zu gewinnen. Aber wir werden es sicher nicht auf ein Revanche-Foul oder andere Blödheiten anlegen. Auf das Niveau begeben wir uns nicht.
ÖSTERREICH: Verstappen kritisierte Hamiltons ausgelassene Siegerfeier. Ihre Meinung dazu?
MARKO: Das ist halt so bei Mercedes. Herr Wolff hatte bei den Stewards auch nix zu suchen. ÖFB-Trainer Franco Foda geht ja bei einem Fußballmatch auch nicht zu den Video-Schiedsrichtern und erklärt ihnen seine persönliche Sicht der Dinge.