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Vor dem Abflug nach Frankreich nahm sich das Red-Bull-Mastermind Zeit für einen Kaffee mit ÖSTERREICH. 

Wir trafen Helmut Marko in dessen Boutique-Hotel Kai 36 in Graz. Der 79-Jährige gab Einblicke in seinen ausgefüllten Alltag.

ÖSTERREICH: Herr Marko, wie viele Stunden hat Ihre Woche eigentlich?

Helmut Marko: Wenn ich die 14-Stunden-Tage an den Rennwochenenden mitrechne, kommt schon einiges zusammen. Aber ich bin gut organisiert. Ich stehe füh auf und bin schon kurz nach sechs im Büro. Zu Mittag versuch ich abzuhauen und mache Termine. Und wenn es sich irgendwie ausgeht, bin ich jeden zweiten Tag gegen Abend in meiner Forstwirtschaft.

ÖSTERREICH: Inwiefern hielt Sie die Formel 1 nach dem Österreich-GP auf Trab?

Marko: Dass Ferrari gewonnen hat, lag nicht daran, dass die so schnell waren, sondern dass wir zu langsam waren. Jetzt setzen wir alles daran, wieder konkurrenzfähig zu werden.

ÖSTERREICH: Was heißt das für den Frankreich-GP?

Marko: Wir haben alles ganz analysiert. Max hatte ein Überhitzungsproblem mit den Hinterreifen. Das hat schon im Sprint, begonnen, danach durften wir aber nichts verstellen.

ÖSTERREICH: Verstappen liegt 38 Punkte vor Leclerc und könnte noch vor der Sommerpause die Vorentcheidung schaffen ...

Marko: Aber wo! Wir haben erst 11 von 22 Rennen hinter uns. Wir sind auf Augenhöhe mit Ferrari, über den jeweiligen Sieg entscheiden Tagesform und die richtigen taktischen bzw. technischen Entscheidungen. Da wird noch viel passieren!

ÖSTERREICH: Für Diskussion sorgen die FIA-Pläne, das Hüpfen der Autos durch neue Reglementbestimmungen zu verhindern? Sie meinten, damit will man Mercedes entscheidend helfen ...

Marko: Genau. Aber das kommt nicht in Frage. Die Teams, die dafür gestimmt haben, sind McLaren, Aston Martin und Mercedes. Komischerweise lauter Teams mit Mercedes-Triebwerken. Ist das ein Zufall?

ÖSTERREICH: Und wie wollen Sie die geplanten Änderungen verhindern?

Marko: Die Beschlüsse sind noch lang nicht durch. Da müssen stichhaltige Argumente her. Nur die Sicherheit herauszustreichen, ist zu wenig. Das wird auch Ferrari nicht akzeptieren.

ÖSTERREICH: Trotzdem beobachteten wir, dass Sie sich in Spielberg mit Toto Wolff unterhalten haben. Werden Sie beide gar noch Freunde?

Marko: Wir sind ja nicht verfeindet. Das Thema wird nur in der Presse hochgekocht. Wir sind Konkurrenten, und da ist es doch normal, dass es manchmal psychologische Spielchen gibt.

ÖSTERREICH: Sie würden sich also mit Toto z. B. in eine ServusTV-Talkrunde setzen?

Marko: Wenn Toto eine Einladung bekommt (lacht) ...

ÖSTERREICH: Was sagen Sie eigentlich zum Einstieg von Red Bull beim Hirscher-Ski?

Marko: Finde ich super. Marcel ist der Tüftler schlechthin, im Skisport ist noch so viel möglich. Sicherheitstechnisch usw. sind die noch in der Steinzeit. Für die neue Ski-Abteilung haben wir in unserem Technologie-Center verschiedenste Materialtests durchgeführt, weil wir die Maschinen dafür haben. 

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