Lesen Sie, wie Bullen-Mastermind Helmut Marko die Melbourne-Pleite verarbeitet.
Graz. Nach seiner Rückkehr aus Melbourne reagierte sich Marko beim Arbeiten in der heimischen Forstwirtschaft ab: "Da komme ich auf andere Gedanken und halte mich zugleich fit."
ÖSTERREICH: Herr Marko , verraten Sie uns, wie es bei Max Verstappen zum Benzinleck kam?
HELMUT MARKO: Eine mögliche Erklärung ist, dass die Belastung durch das Bouncing (Hüpfen und Aufschlagen der Autos, Anm. d. Red.) zu groß wurde. Honda untersucht das in alle Richtungen und will Konsequenzen ziehen.
ÖSTERREICH: Mercedes hat auch Probleme, nur der neue Ferrari scheint perfekt zu funktionieren ...
MARKO: Zumindest der von Leclerc. Wobei Melbourne das erste Rennen war, bei dem wir keine Chancen hatten. Aber in Imola kann schon wieder alles ganz anders sein. Langsam bekommen wir hoffentlich auch unser Gewichtsproblem in besser in den Griff, wir sind nämlich noch viel zu schwer.
ÖSTERREICH: Ist Verstappen in Ihrer WM-Rechnung noch ganz oben?
MARKO: 46 Punkte Rückstand sind schon viel. Aber wir geben nicht auf, es gibt noch 20 Rennen und 544 Punkte, wenn ich richtig rechne. Ich erinnere mich, als Vettel bei Red Bull war und über 40 Punkte Rückstand hatte (2012, Anm. d. Red.). Trotzdem ist er noch Weltmeister geworden.
ÖSTERREICH: Rechnen Sie auch noch mit Mercedes?
MARKO: Die kommen sicher noch zurück. Das Alarmierende ist, dass sie schon jetzt mit einem schlechten Auto in beiden WM-Wertungen vor uns sind.
ÖSTERREICH: Sie meinten unlängst, dass Ihnen Ferrari als WM-Gegner lieber ist als Mercedes. Wieso?
MARKO: Weil Ferrari, was Leidenschaft und Mentalität betrifft, besser zu uns passt. Mercedes ist mehr finanziell ausgerichtet.