Am Donnerstag hebt Helmut Marko Richtung Singapur ab. Im Hinterkopf hat er die Titel-Party.
Bei 116 Punkten Vorsprung ist es nur mehr eine Frage der Zeit, wann „Bulle“ Max Verstappen seinen zweiten WM-Titel fixiert. Red-Bull-Mastermind Helmut Marko verrät, was im Hintergrund läuft.
oe24: Herr Marko, hatten Sie in den letzten beiden F1-freien Wochen Zeit zum Durchatmen?
Helmut Marko: Langweilig war mir nicht. Ich hab genug zu tun, und ich war auch bei der DTM.
oe24: Und teilen Sie die Begeisterung der Fans?
Marko: Absolut. Trotz Schlechtwetter am Sonntag war die Stimmung top. Wir haben eine Vielfalt von Autos und tolle Positionskämpfe im Regen gesehen. Preining hatte zwei super Überholmanöver von außen.
oe24: Haben Sie einen möglichen Kandidaten für die Formel 1 gesehen?
Marko: Nein, da war keiner dabei.
oe24: Lucas Auer spekulierte insgeheim noch mit der F1 – ist der Zug für ihn endgültig abgefahren?
Marko: Er hatte seine Chance bei uns, aber er hat leider zu viele Ups und Downs.
oe24: Wie man hört, haben Sie sich in Graz mit Nyck De Vries nach dessen starkem F1-Debüt getroffen. Ist er ein Thema für ein AlphaTauri-Cockpit 2023?
Marko: Wir sortieren Möglichkeiten, falls wir Gasly freigeben.
oe24: Haben Sie Verstappen-Weltmeister-T-Shirts schon im Gepäck für Singapur?
Marko: Nein, damit kann man noch nicht rechnen. Max müsste gewinnen und Leclerc ausfallen oder weit hinten sein. Das ist nicht wahrscheinlich.
oe24: Das heißt, die Titel-Party wird vermutlich auf Suzuka eine Woche später verschoben …
Marko: Das ist wahrscheinlicher, und dann freut sich unser Motorpartner Honda. Wobei, wie ich schon gesagt habe: Singapur wäre eine super Party-Location. So feiern wir nur den Geburtstag von Max. Aber erst nach dem Rennen.
oe24: Verstappen feiert am Freitag seinen 25. Geburtstag. Bei Red Bull ist er bis 2028 unter Vertrag – da ginge sich ein Titelrekord aus. Halten Sie den für möglich?
Marko: Eine Saison wie heuer lässt sich kaum wiederholen. Wenn Mercedes nächstes Jahr ein wettbewerbsfähiges Auto bringt, wird alles gleich wieder viel schwieriger.
