Lesen Sie, weshalb es auch heuer an Verstappen und Red Bull kein Vorbeikommen gibt.
Sakhir. „Hallo?“ Wer denkt, dass sich Helmut Marko nach den starken Tests zurücklehnt, der irrt. Der Red-Bull-Berater blieb in Bahrain, um an den letzten Schrauben zu drehen. Als oe24 anrief, meldete sich der 79-Jährige kurzatmig: „Bitte machen Sie schnell, in wenigen Minuten beginnt mein nächster Termin ...“
oe24: Herr Marko, wer oder was kann verhindern, dass Red Bull in der WM wieder zum Überflieger wird?
Helmut Marko: Tatsächlich stehen wir besser da als vor einem Jahr: Wir sind mehr Kilometer gefahren, das Auto läuft problemlos, und wir haben gleich mit der Feinabstimmung begonnen.
oe24: Da müssen sich Mercedes und Ferrari warm anziehen, oder?
Marko: Beide Teams hatten anfangs überraschend wieder mit Bouncing („Hüpfen“, Anm. d. Red.) zu kämpfen. Dann haben sie ihr Fahrwerk abgestimmt, und es dürfte jetzt funktionieren. Aber inzwischen sind auch wir noch besser geworden. Allerdings weiß keiner: Sind alle mit voller Motorstärke gefahren? Wie viel Benzin hatten die anderen im Tank? usw.
oe24: Wird Mercedes wieder Ihr Haupt-Gegner, oder rechnen Sie, dass Ferrari wie vor einem Jahr auf Augenhöhe beginnt?
Marko: Ferrari hat PS-mäßig zugelegt, auf den Geraden nehmen sie uns einiges ab. Das machen wir mit unserem Gesamtpaket wett.
oe24: Bei der Präsentation überraschte Red Bull mit der Nachricht, dass Ford 2026 Honda als Motorpartner ablösen wird. Warum das?
Marko: Honda hat eine neue Führung – mit dem neuen Präsidenten sind wir nicht mehr zusammengekommen.
oe24: Was können Sie uns über Max Verstappen erzählen?
Marko: Max hat sich über den Winter weiter verbessert – körperlich und fahrerisch.
oe24: Man erzählt sich, dass er sich einen Mini-Simulator ins Flugzeug einbauen ließ ...
Marko: Also, er hat seinen Flieger so weit aufgerüstet, dass er jetzt seine E-Races und E-Games in jeder Flughöhe durchführen kann. Jetzt kann er seine Fähigkeiten auch in der Luft trainieren.
oe24: Als Red-Bull-Motorsportchef sind Sie auch fürs Schwesternteam AlphaTauri zuständig. Was ist an den Verkaufsgerüchten dran?
Marko: Dass man nach Platz 9 in der Konstrukteurswertung nicht zufrieden ist, liegt auf der Hand. Wir evaluieren jetzt, was man besser machen kann. Da ist ein möglicher Verkauf reininterpretiert worden. Noch ist nichts konkret, das letzte Wort haben die Shareholder.