Beim Klassiker im Fürstentum feiert Max Verstappen einen Start-Ziel-Sieg. Der Red-Bull-Pilot profitiert dabei von Lerclercs bitteren Ausfall vor dem Start.
Max Verstappen hat mit seinem ersten Sieg in Monaco auch erstmals in seiner Karriere die Führung in der Formel-1-Weltmeisterschaft übernommen. Der 23-jährige Niederländer gewann Sonntag die 78. Auflage des Motorsport-Klassikers an der Cote d'Azur 8,9 Sekunden vor Carlos Sainz im Ferrari, McLaren-Pilot Lando Norris wurde Dritter. Red Bull führt nun gleich beide Meisterschaften an. Verstappen liegt in der Fahrer-WM nach dem zweiten Saisonsieg vier Punkte vor Lewis Hamilton.
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Der dreifache Saisonsieger Hamilton wurde im Fürstentum nur enttäuschender Siebenter und komplettierte damit ein Desaster-Wochenende für Mercedes in Monaco, was aber nicht wirklich ganz überraschte. Auf dem engen Straßenkurs tun sich die langen Mercedes-Autos traditionell schwer. Hamilton war schon Samstag in der Qualifikation mit seinem Mercedes nur Siebenter geworden und musste sich im Rennen mit ebendiesem Rang begnügen, obwohl Pole-Mann Leclerc fehlte.
Bitteres Aus von Local-Hero Leclerc
Der monegassische Lokalmatador hatte vor dem großen Heimrennen seinen Ferrari nach der Einführungsrunde wegen einer gebrochenen Antriebswelle an der Box abstellen müssen. Nach der Pole und einem Unfall des 23-Jährigen am Samstag kurz vor Schluss hatte man bei Ferrari zunächst noch befürchtet, diese wegen eines eventuell defekten Getriebes zu verlieren. Am Ende konnte Leclerc aber gar nicht starten.
Das zweite Drama betraf am Renn-Sonntag Valtteri Bottas und damit den zweiten Mercedes-Fahrer. Der Finne lag unbedrängt hinter Verstappen auf Platz zwei, als bei seinem Reifenwechsel in der 30. Runde die Radmutter rechts vorne klemmte. Bottas musste daraufhin vor den Augen von US-Tennisstar Serena Williams, die später die Zielflagge schwenkte, aufgeben. Hamilton rettete im Finish mit der schnellsten Rennrunde wenigstens einen zusätzlichen WM-Punkt.
Wegen des Fehlens von Leclerc hatte der auf Startplatz drei stehende Bottas freie Bahn nach vorne, als es losging. Dem Finnen gelang sogar der bessere Start, aber Verstappen zog sofort nach rechts und machte mit seinem Red Bull noch vor der ersten Kurve die Tür zu. Es war letztlich das entscheidende Manöver in einem sonst relativ ereignislosen Rennen.
Bottas mit Drama in der Box
Der Niederländer führte das Feld vor Bottas, Sainz und Norris zurück zu Start-Ziel. 30 Runden lang tat sich dann praktisch nichts, ehe Hamilton mit dem Wechsel auf die harten Reifen an die Box kam. Gleich darauf erfolgte das Bottas-Drama. Auch Hamilton war sauer, weil er nach seinem frühen Stopp eine weitere Position verloren hatte, was er am Funk lautstark kritisierte.
Red Bull hingegen legte bei Verstappen einen perfekten Reifenwechsel hin. Größter Profiteur der ganzen Wechselei auf die harten Reifen war aber dessen Teamkollege Sergio Perez, der mit seinem Overcut in der 35. Runde von Position acht auf vier vorrückte. Der Mexikaner half so am Ende mit, dass Red Bull Racing auch in der Teamwertung die WM-Führung übernahm. Verstappens Führung in der Fahrerwertung ist auch die erste für Red Bull Racing seit den Zeiten der Serien-WM-Titel.
"Ich bin hier überhaupt zum ersten Mal am Podium", jubelte Verstappen nach seinem fehlerfreien Bilderbuchrennen und dem Abspielen der österreichischen Bundeshymne. "Es ist fantastisch. Von einem Sieg hier in Monaco habe ich schon als kleiner Bub geträumt", gestand der Niederländer. Es habe einfach ausgesehen, sei es aber nicht gewesen. "Hier weißt du nie, was passiert. Und du musst im richtigen Moment stoppen. Das habe ich aber gut kontrolliert." Nun gehe es darum, das Momentum zu nutzen. "Es wäre gut, so weiterzumachen", sagte Verstappen.
Wolff: "Das ganze Wochenende war kein Spaß"
Bei Mercedes gestand man ein, das Ergebnis schwer verdauen zu können. "Das ganze Wochenende war kein Spaß. Monaco war nie ein gutes Pflaster für uns. Aber dass ein Rad gar nicht abgeht, habe ich noch nie gesehen" meinte Teamchef Toto Wolff. Nach der wenigstens schnellsten Runde für Hamilton wünsche er sich, "dass wir am Ende die WM um einen Punkt gewinnen". Am Montag werde der Finger in die Wunde gefahren und umgerührt, versicherte der Österreicher. "Wir müssen zu den Fehlern stehen, daraus lernen und weitermachen."
Für einen persönlichen Lichtblick sorgte Sebastian Vettel. Der ehemalige Red-Bull-Champion wurde Fünfter und holte so erstmals WM-Punkte im Aston Martin. Der Deutsche wurde dafür zum "Fahrer des Tages" in Monaco gewählt.
???? END OF RACE (LAP 78/78) ????
— Formula 1 (@F1) May 23, 2021
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