Vor dem GP von Spanien sorgt Aston Martin für einen Aufreger! Hat das Team von Sebastian Vettel den Boliden von Red Bull kopiert?
Die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz haben das erste Formel-1-Training vor dem Großen Preis von Spanien dominiert. Der WM-Führende Leclerc aus Monaco lag am Freitag in Montmelo 0,079 Sekunden vor seinem spanischen Teamkollegen. Dahinter wurde der niederländische Weltmeister Max Verstappen im Red Bull Dritter. Der WM-Zweite hatte auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya 0,336 Sekunden Rückstand auf Leclerc. Gegen Aston Martin richten sich Kopier-Vorwürfe.
Mehrere Teams waren mit Upgrades nach Spanien gekommen - darunter Ferrari, das zuletzt gegenüber Red Bull im Rennen zweimal das Nachsehen hatte, und McLaren. Auffällig war das Paket von Aston Martin: die grünen Autos von Sebastian Vettel und Lance Stroll waren stark überarbeitet und erinnerten teilweise frappant an den aktuellen Red Bull.
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— Jennie Gow (@JennieGow) May 20, 2022
Der Motorsport-Weltverband untersuchte schon am Freitag vorläufig, ob die Engländer Aerodynamik-Teile von Red Bull kopiert haben. Laut einer Mitteilung kam die FIA aber zu dem Schluss, dass Aston Martin keine Regeln verletzt habe. Die Angelegenheit dürfte damit aber noch nicht erledigt sein.
Daten gestohlen?
"Wir werden der Sache bis ins Detail nachgehen", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky. "Man muss jetzt klären, wie es zu dieser unglaublichen Kopie gekommen ist." Der Steirer gab zu, dass Kopieren nicht grundsätzlich verboten sei, merkte aber auch an: "Es gibt Evidenzen, dass Daten runtergeladen wurden." Aston Martins Teamchef Mike Krack ließen die Vorwürfe im Fahrerlager kalt. Vielmehr habe man dieses Update bereits seit vielen Monaten in der Pipeline gehabt. Eine Aussage, die glaubhaft erscheint, denn: Auch Mercedes entwickelte für dieses Jahr zwei Konzepte. Beim ersten Test in Barcelona hatte der W13 noch Seitenkästen. Schon beim zweiten Test in Bahrain waren diese dann verschwunden. Bei Aston Martin hat es offenbar etwas länger gedauert, das andere Konzept zu finalisieren.
Angestellte wechselten von Red Bull zu Aston Martin
Das Pikante an dem Fall: Aston Martin hatte im vergangenen Jahr gleich mehrere Angestellte von Red Bull abgeworben, darunter auch den wichtigen Chef-Aerodynamiker Dan Fallows. Der Brite habe laut Marko für ein "unverhältnismäßiges Entgelt" die Seiten gewechselt. "Die Summen, mit denen hier operiert wird, sind nicht nachvollziehbar", sagte Marko und machte klare Vorwürfe an Aston Martin. Insgesamt wechselten sieben wichtige Ingenieure von Red Bull zu Aston Martin.
Rein sportlich ist der Motorsportberater von Red Bull trotz der Ferrari-Dominanz im ersten freien Training zufrieden. "Ferrari hat ein großes Update gebracht", erinnert Marko bei 'Sky' und erklärt, dass es "zufriedenstellend" sei, so nah an den Roten dran zu sein. "Ich nehme an, es wird wieder zu dem üblichen Zweikampf Ferrari gegen Red Bull kommen", so Marko, der Red Bull "innerhalb von einem Zehntel" zur Scuderia sieht.