Formel 1
"Risikofaktor" Perez darf Saison bei Red Bull bleiben
30.07.2024Diese Nachricht kam dann doch überraschend: Der seit Wochen wegen anhaltend schlechter Leistungen in der Kritik stehende F1-Pilot Sergio Perez darf offenbar zumindest diese Saison bei Red Bull zu Ende fahren.
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko hatte vor der Sommerpause angedeutet, dass der Teamkollege von Max Verstappen angezählt sei. Es fehle einfach eine kontinuierlich gute Leistung. Das sah man auch zuletzt in Spa, obwohl Perez durch die (unverschuldete) Rückversetzung vom Qualifying-Schnellsten Verstappen einen Platz in der 1. Startreihe geerbt hatte. Der Mexikaner fiel im Rennen auf Platz 8 zurück (und wurde nach der Disqualifikation von George Russell Siebenter), während sich Verstappen von 11 auf 4 vorarbeitete. Marko ("Checo hat seinen letzten Stint total verpatzt") sieht angesichts der Perez-Schwäche die Konstrukteurs-WM in Gefahr - Verfolger McLaren (Norris, Piastri) ist nur mehr 42 Punkte hinten.
Horner an Red-Bull-Mitarbeiter: "Checo bleibt!"
Trotzdem will Red Bull auch nach der Sommerpause auf Perez setzen. Teamchef Christian Horner soll dies den Mitarbeitern im Werk in Milton Keynes mitgeteilt haben, wie die niederländische Zeitung "De Telegraaf" und die BBC berichteten.
"Checo bleibt ein Red-Bull-Fahrer trotz der jüngsten Spekulationen", sagte demnach Horner in seiner Rede: "Wir freuen uns darauf, ihn auf den Kursen seine Leistungen bringen zu sehen, wo er es vorher gut gemacht hat." Weiter geht es in dieser Saison nach den Sommerferien der Motorsport-Königsklasse am 25. August im niederländischen Zandvoort beim Heimrennen von Pérez-Kollege Max Verstappen.
Dass Red Bull nun doch weiter Pérez vertraut, kommt durchaus etwas überraschend. Horner und auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko hatten dessen Auftritte in den vergangenen Wochen oftmals auch öffentlich deutlich kritisiert. Pérez selbst gab sich zwar kämpferisch, wirkte aber auch angeschlagen.
In der WM-Wertung liegt der 34-jährige Mexikaner derzeit nur auf Platz sieben. Er holte 131 Punkte, der dreifache Weltmeister Verstappen führt das Klassement mit 277 Zählern an. Vor allem im Kampf um den Konstrukteurs-Titel, der über die Verteilung der Einnahmegelder in der Formel 1 entscheidet und Boni für die Mitarbeiter im Team bedeutet, drohen die schwachen Leistungen von Pérez zum Problem bei der angestrebten Titelverteidigung zu werden.
Personelle Veränderungen soll es einem Bericht der britischen BBC zufolge auch bei Red Bulls zweitem Team nicht geben. Auch darüber war spekuliert worden. Daniel Ricciardo aus Australien und der Japaner Yuki Tsunoda werden demnach ebenfalls unverändert für die Racing Bulls nach der Sommerpause antreten. Beide hatten auch auf eine Beförderung spekuliert, hätte Pérez nicht weitermachen dürfen.