Raten Sie mal, über was Wolff auf dem Rückflug aus Spielberg mit Hamilton plauderte.
Während beim Siegerteam Red Bull gefeiert wurde, saßen Toto Wolff und Lewis Hamilton im Flieger Richtung Monaco. Dabei wurde die bittere Niederlage gegen Verstappen analysiert.
ÖSTERREICH: Toto, im TV haben Sie nach dem ersten Spielberg-Interview sehr klare Worte gefunden. Warum?
Toto Wolff: Weil das Herumreden nix bringt. Red Bull hat einfach im Moment das schnellere Paket. Das beginnt beim Reifenverschleiß und endet beim Speed auf der Geraden. Wir müssen uns eingestehen: Deren Auto geht 200, unseres nur 190, und das ist ein Problem, das müssen wir lösen.
ÖSTERREICH: Und wie wollen Sie das Steuer beim 2. Österreich-GP herumreißen?
Wolff: Im Flugzeug hatte ich zwei Stunden Zeit, mich mit Lewis darüber zu unterhalten. Wir sind da seelenverwandt und sehen die schwierige Situation ähnlich: Wir müssen uns aufbäumen und kämpfen. Es gewinnt nicht immer das schnellste Auto sondern oft auch das beste Team. Niki Lauda hätte es klar auf den Punkt gebracht: Aufgegeben wird nur ein Brief!
ÖSTERREICH: Haben Sie sich mit Lewis auch unser legendäres Achtelfinalmatch gegen Italien unterhalten?
Wolff: Und ob! Zum ersten Mal bin ich auf unsere Fußball-Nationalmannschaft richtig stolz. So, wie die nicht aufgegeben haben in der Nachspielzeit, so müssen wir auch kämpfen. Ich hab mit dem Lewis über die österreichischen Fußballer gesprochen: Wie inspirierend das ist, dass man gegen jede Chance nicht aufgibt.
ÖSTERREICH: Sie deuteten an, dass Sie sich bereits auf die Entwicklung Autos für 2022 konzentrieren ...
Wolff: Ich hab ganz offen gesagt, dass wir keine Minute Entwicklungszeit mehr in das aktuelle Auto stecken, und das schon seit Mai. Das nächste Reglement gilt dann für die nächsten Jahre. Es ist so wie 2013, als wir alles daran gesetzt haben, ab 2014 ordentlich aus den Blöcken zu kommen.
ÖSTERREICH: Trotzdem darf sich darf sich Hamilton heuer noch Chancen ausrechnen?
Wolff: Bis auf das letzte Rennen in Spielberg hätten wir jedes Rennen gewinnen können. Wir dürfen uns keine Fehler mehr leisten. Und irgendwann muss ja auch Red Bull aufhören, munter ständig neue Teile zu bringen, denn die müssen ja auch ans nächste Jahr denken.
ÖSTERREICH: Wie ist eigentlich Ihr Verhältnis zu Red-Bull-Motorsportchef Marko?
Wolff: Ganz korrekt, wie immer – wir sprechen nur nicht miteinander.