Auftakt-Sieger Max Verstappen schnappt sich auch im zweiten Saisonrennen der Formel 1 die Pole Position. Der dreifache Weltmeister setzt sich am Stadtkurs in Jeddah vor Ferrari-Star Leclerc und Teamkollege Sergio Perez durch.
Zum 34. Mal wird Max Verstappen am Sonntag beim GP von Saudi Arabien von der Pole Position starten. Doch der Erfolg in Jeddah wurde erneut von der Chat-Affäre des Red-Bull-Teamchefs überschattet. Die Folge dessen ist ein interner Machtkampf beim Weltmeister Team, der jetzt eine neue Eskallationsstufe erreichen könnte.
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Denn, wie oe24 berichtete, kündigte Motorsport-Berater und Verstappen-Entdecker Helmut Marko vor der Quali die Möglichkeit an, dass er beim nächsten Rennen nicht mehr Teil des Teams sein könnte. Denn hinter den Kulissen beim Formel-1-Weltmeister brodelt es gewaltig. Seit Monaten tobt ein interner Machtkampf zwischen Marko und Teamchef Christian Horner.
Verstappen vertraut dem Steirer, könnte bei seinem Abgang ebenfalls dem Rennstall den Rücken kehren. Für neuen Zündstoff sorgte der Funkspruch nach der Bestzeit in Q3: Teamchef Horner gratulierte dem Niederländer persönlich zu seiner zweiten Pole in dieser Saison. Antwort? Fehlanzeige, wie Ernst Hausleitner in der ORF-Übertragung bemerkte.
Verstappen überholt Jim Clark und Alain Prost
Der dreifache Weltmeister war am Freitag auf dem Jeddah Corniche Circuit klar schneller als Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der einen Rückstand von 0,319 Sek. aufwies. Vom dritten Platz startet am Samstag (ab 18 Uhr im Sport24-LIVETICKER) Sergio Perez (+0,335) im zweiten Red Bull.
Mit der 34. Pole Position überholte der 26-Jährige in der ewigen Bestenliste Jim Clark und Alain Prost, womit Verstappen alleiniger Fünfter ist. Vierter wurde Aston-Martin-Routinier Fernando Alonso (+0,374). Das McLaren-Duo Oscar Piastri und Lando Norris belegte die Plätze fünf und sechs vor den beiden Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton. Das Rennen wurde aufgrund des anstehenden muslimischen Fastenmonats Ramadan um einen Tag nach vorne verschoben.
Nicht mit dabei sein wird Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der wegen einer Blinddarmentzündung ausfällt. Der 29-jährige Spanier wurde bereits operiert. Ob Sainz beim nächsten Rennen in Australien in zwei Wochen an den Start gehen kann, ist offen. Ersatzpilot Oliver "Ollie" Bearman belegte in seinem ersten Qualifying in der Königsklasse den elften Platz, der Debütant verpasste den Einzug ins "Q3" um 36 Tausendstelsekunden.
Guanyu nach Crash nicht am Start
Sauber-Pilot Zhou Guanyu war im dritten Training gecrasht und konnte deshalb keine Zeit im Qualifying setzen. Der Chinese verkürzte auch die Praxiszeit von Bearman im roten Boliden. Der 18-jährige Brite, der normalerweise in der Nachwuchsserie Formel 2 für das Prema-Team fährt, könnte im Rennen am Samstag zum jüngsten Ferrari-Piloten der Formel-1-Historie avancieren. Bearman ist der erste Ferrari-Fahrer seit dem Italiener Arturo Merzario 1972, der sein Debüt für das älteste und glamouröseste Team des Sports gibt. In der Formel 2 hatte Bearman, der Jeddah zu seinen Lieblingsstrecken zählt, die Pole Position herausgefahren.
Sainz hatte schon kurz nach seiner Ankunft in Saudi-Arabien über Unwohlsein geklagt und am Mittwoch die Strecke wieder verlassen, um sich im Hotel zu erholen. Im Training am Donnerstag absolvierte er beide Einheiten. Am vergangenen Samstag hatte Sainz beim Auftakt in die Saison in Bahrain den dritten Platz belegt. Der gebürtige Madrilene fährt seine letzte Saison für Ferrari. Er muss seinen Platz im kommenden Jahr für Rekordweltmeister Hamilton räumen, der von Mercedes zur Scuderia wechseln wird. Einen neuen Arbeitgeber hat Sainz noch nicht