Im Vorfeld vom Saudi-Arabien-GP (Samstag, 18 Uhr, ORF1) hat sich Max Verstappen zum Wirbel rund um Teamchef Christian Horner geäußert - und zu seiner Zukunft bei Red Bull.
Anhaltenden Wechselspekulationen zum Trotz bekannte sich der dreifache Formel-1-Champion in Saudi-Arabien zu seinem Rennstall. Alle seine 55 GP-Siege feierte der Holländer im Red Bull.
"Ich weiß, was sie für mich getan haben in meiner Karriere. Die Absicht ist absolut, bei diesem Team zu bleiben", so Verstappen am Mittwoch in Dschidda. Sein Vertrag bei Red Bull läuft noch bis Ende 2028. Im Zuge des Skandals um Rennleiter Horner, dem von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen wurde, war vor allem Verstappens Vater Jos auf Distanz zum Briten gegangen.
Horner wurde durch interne Ermittlungen zwar entlastet, geriet durch anonym versendete E-Mails in der Affäre aber erneut unter Druck. Jos Verstappen forderte daher den Rückzug Horners und ließ wissen, dass auch Sohn Max diese Meinung bekannt sei.
Verstappen: "So lange die Leistung stimmt, gibt es keinen Grund zu gehen"
Auf das zerrüttete Verhältnis von Horner und Verstappen sen. angesprochen, erklärte Max: "Ich bin der Sohn meines Vaters. Es wäre seltsam, wenn ich auf einer anderen Seite stehen würde." Er wolle sich aber auf seine Leistung und das Rennfahren konzentrieren. "Ich genieße es und bin glücklich hier. Solange wir unsere Leistung bringen, gibt es keinen Grund zu gehen."
Der 26-Jährige hatte das Auftaktrennen in Bahrain in der Vorwoche mit großem Vorsprung gewonnen. Dabei zeigte er sich auch von den Gerüchten über einen Wechsel zu Mercedes als Nachfolger von Lewis Hamilton unbeeindruckt: "Man weiß im Leben nie zu 100 Prozent, was passiert. Aber ich denke darüber auch nicht zu viel nach."
Laut diversen Medienberichten verläuft seit dem Tod von Dietrich Mateschitz ein Graben durch das erfolgreichste Formel-1-Team der Gegenwart. Auf der einen Seite stehen die Verstappen-Familie, Chefberater Helmut Marko und inzwischen auch "Superhirn" Adrian Newey, der Konstrukteur der Weltmeister-Boliden. Laut Bild-Zeitung wird die "Marko-Fraktion" in Dschidda auch von von Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff unterstützt. Auf der anderen Seite kämpft Horner um seinen Job und um seinen guten Ruf - er darf auf die Unterstützung der thailändischen Yoovidhya-Familie zählen, die mit 51% die Mehrheits-Anteile an der Red Bull GmbH hält.
Geburtstags-Krach
Wie oe24 berichtete, war Horner nicht zu Jos Verstappens Geburtstagsessen in Dubai eingeladen. Abseits davon soll allerdings ein klärendes Gespräch mit dem Verstappen-Management stattgefunden haben. Dabei hält sich weiter ein hartnäckiges Gerücht: Jos Verstappen, der inzwischen wegen eines Rallye-Einsatzes nach Belgien gereist ist, soll in die Enthüllungen über Horners zwischenmenschliche Aktivitäten involviert gewesen sein, wovon der ehemalige Fomel-1-Rennfahrer aber nichts wissen will.
Die "Explosion", von der Jos Verstappen gegenüber der Daily Mail gesprochen hat, könnte trotz der Beteuerungen des Dreifach-Weltmeisters darin bestehen, dass Max, Marko und auch Newey das Team am Ende der Saison verlassen. Das ist zumindest das Druckmittel in der Hand der Horner-Gegner, um diesen zum Rückzug zu bewegen.
Hamilton: "Mercedes F1 hat Verstappen auf der Liste"
Inzwischen soll der scheidende Mercedes-Star Lewis Hamilton in Saudi-Arabien das Interesse der Silberpfeile an Verstappen bestätigt haben. In bleacherreport.com sagt der britische Rekord-Weltmeister, dass "Mercedes F1 Max Verstappen definitiv auf der Liste hat, um mich zu ersetzen".
Legende Gerhard Berger brachte es in f1-insider.com auf den Punkt: "Stand jetzt: Horner bleibt, Helmut Marko und Adrian Newey hören auf und Max geht zu Mercedes". Von oe24 mit dieser Aussage konfrontiert, meinte Verstappen-Mentor Marko: "Eine interessante Variante".