Melbourne will beim Comeback-GP das Langweiler-Image endlich loswerden.
Melbourne. Die Königsklasse des Motorsports kehrt zurück nach Australien. Nach zwei Jahren Corona-Abstinenz feiert der Albert Park Circuit seine Rückkehr – und die soll spektakulär werden! Kein Stein blieb auf dem anderen: Neue Strecke, neue Autos – die Formel-1-Stars sind heiß darauf, ihre Spuren in den frischen Asphalt zu brennen.
Weltmeister Max Verstappen setzt hohe Erwartungen in den neuen Kurs: „Es wird interessant sein, die Streckenaktualisierungen zu sehen. Ich denke, sie werden einen großen Unterschied machen, besonders in Kurve sechs. Es sollte jetzt auch mehr Überholmöglichkeiten geben, was immer positiv ist.“
Mehr Überholmanöver für noch mehr Action
Galt der Stadtkurs früher als überholfeindlich, sollen diverse Adaptionen dem Langweiler-Image Abhilfe verschaffen. Insgesamt sieben Kurven wurden modifiziert, zwei Kurven gänzlich gestrichen und zu den bestehenden drei DRS-Zonen eine weiter hinzugefügt. Möglich macht dies eine 1,3 Kilometer lange Gerade, nachdem die alte Schikane zwischen den Kurven neun und zehn entfernt wurde.
Damit sich die Fahrer nicht wie früher schon beim Start rausschießen, wurde Kurve eins verbreitert. Kurve sechs ebenso, wodurch dort die Geschwindigkeit um 70 km/h steigen soll. Auch in der verbreiterten Boxengasse ist Tempo gefragt: Das Limit wurde von 60 km/h auf 80 km/h angehoben. In Kombination mit der neuen Aerodynamik der Boliden versprechen sich die Veranstalter ein Spektakel.
Mercedes kämpft gegen enormen Zeitrückstand
Neben den Fahrern ist auch Mercedes-Sportchef Toto Wolff vom Strecken-Update angetan: „Wir freuen uns auf das neue Streckenlayout, das mehr Überholmöglichkeiten und höhere Geschwindigkeiten verspricht.“ Dass sein siebenfacher Champion Lewis Hamilton derzeit den Top-Teams Red Bull und Ferrari hinterherfährt, wurmt Wolff: „Wir waren acht Jahre lang ganz vorne mittendrin. Es ist extrem schmerzhaft, nicht mehr ein Teil davon zu sein – und das mit einem ziemlichen Zeitrückstand.“ Nachsatz: „Wir werden keine Ruhe geben, bis wir wieder vorne dabei sind.“
Nächste Runde im Zweikampf Ferrari – Red Bull
Auch in Melbourne ist von keinen allzu großen Mercedes-Sprüngen auszugehen. Alles spricht auch im dritten Saisonrennen für eine Fortsetzung des neuen Duells Ferrari gegen Red Bull. Aktuell steht es 1:1. Nach dem Auftaktsieg der Scuderia in Bahrain gelang Max Verstappen in Dschiddah vor zwei Wochen die Wüsten-Revanche. Red-Bull-Teamchef Christian Horner scherzt vor dem Qualifying am Samstag (8 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker): „Wir haben nur noch 21 Rennen zu fahren.“ Da könne noch viel passieren, was Entwicklung angeht.
Training: Ferrari nicht zu stoppen – Mercedes nur ratlos
Ferrari-Pilot Charles Leclerc dominierte die ersten Trainings in Australien, legte in der zweiten Session eine Runde von 1:18,978 Minuten hin. Verfolger Max Verstappen lag im Red Bull +0,245 hinter dem aktuellen WM-Leader. Die drittschnellste Zeit fuhr Carlos Sainz im zweiten Ferrari.
Mercedes hinkt weiter hinterher. George Russell kam in der zweiten Session nur auf Platz 11. Satte 1,2 Sekunden Rückstand zeigte die Stoppuhr an. Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton erreichte überhaupt nur Rang 13 und ließ den Kopf hängen: „Nichts, das wir verändern, macht einen Unterschied im Moment, das ist die Schwierigkeit. Du gehst sehr optimistisch rein, du veränderst Dinge, aber es sieht nicht so aus, als ob sich was verändern würde.“