Mercedes-Boss hofft auf Trendwende

Wolff: "Haben WM noch nicht abgeschrieben"

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Das Auto macht nach wie vor Probleme, doch Toto Wolff bleibt optimistisch. 

ÖSTERREICH: Herr Wolff, wie geht es Ihnen nach dem durchwachsenen Saisonstart?

Toto Wolff: Wie es mir geht, ist angesichts des Wahnsinns, der da draußen passiert, ziemlich bedeutungslos, da wird die Formel 1 zur unwichtigsten Nebensache der Welt. Aber wie heißt es so schön: We are here, to entertain you. Wir versuchen die Leute mit Sport abzulenken.

ÖSTERREICH: Und wie geht es Mercedes aktuell?

Wolff: Durchwachsen. Wir verstehen unser Auto noch immer nicht. Beim Freitag-Training in Miami hatten wir einen richtig guten Tag und waren mit die Schnellsten. Am Samstag war plötzlich alles wieder anders. Minimale Veränderungen im Setup haben große Auswirkungen.

ÖSTERREICH: Mathias Lauda vermutet im ÖSTEREICH-Interview, dass ihr nach genau so einer Mini-Veränderung plötzlich wieder voll da seid.

Wolff: Genau darauf hoffen wir, dass es vielleicht in die andere Richtung geht: Von einem mäßigen Freitag ganz nach vorne. Wir sind gut im Lernen.

ÖSTERREICH: Um das Gewichts-Problem, das offenbar alle Topteams haben, in den Griff zu bekommen, kommt Ferrari mit einem leichteren Lack. Ist das auch bei Mercedes ein Thema?

Wolff: Das haben wir heuer schon lange getan. Wir haben schon jetzt den leichtesten Lack, da geht nix mehr.

ÖSTERREICH: Ex-Rennfahrer wie Ralf Schumacher oder Jacques Villeneuve sehen Russell inzwischen vor Hamilton. Was sagen Sie zu derartigen Experten-Kommentaren?

Wolff: Ich verfolge das kaum. Und wenn ich die eine oder andere Bemerkung aufschnappe, dann kann ich nur drüber schmunzeln. George macht einen guten Job, aber genau das haben wir ja von ihm erwartet, deshalb ist er ja bei Mercedes. über das Schmuck-Verbot ablenkt?

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zur Kritik, dass Lewis manchmal der Fokus fehlt, dass er sich z. B. mit Diskussionen

Wolff: Im Team merk ich davon überhaupt nix. Das sind Nebengeräusche, die über die Presse gespielt werden. Lewis und George pushen sich gegenseitig.

ÖSTERREICH: Einen superfokussierten Eindruck macht zurzeit Max Verstappen. Ist der auf dem Weg zum Titel noch zu stoppen?

Wolff: Max ist im Vorjahr mit einem schlechteren Auto mit der Brechstange mitgefahren und hat den Titel gewonnen. Jetzt hat er das schnellste Auto, da geht ihm alles einfacher von der Hand, das Pendel schwingt gerade zu seinen Gunsten.

ÖSTERREICH: Hat Mercedes die WM schon abgeschrieben?

Wolff: Nein, überhaupt nicht. Wir haben erst das fünfte Rennen hinter uns, da darfst du überhaupt nichts abschreiben, da kann es auch wieder in unsere Richtung schwingen. Und punktemäßig sind wir noch nicht dramatisch hinten.

ÖSTERREICH: Was erwarten Sie vom GP in Barcelona?

Wolff: Puh. Barcelona wird interessant für uns, weil wir dort im Februar mit einem schnellen Auto getestet haben. Dort wollen wir jetzt weitermachen. Das könnte ein Mini-Meilenstein in die Richtung werden. Aber wir müssen realistisch bleiben: Noch sind wir nur dritte Kraft hinter Red Bull und Ferrari. 

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