Neue F1-»Freinde«

Wolff & Marko: Was ist dran an der neuen »Freindschaft«?

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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Mercedes Toto Wolff (52) und Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko (81) haben sich doch mehr zu sagen.

Seit Marko im Red-Bull-Machtkampf auf Seiten der „Österreich-Fraktion“ den umstrittenen Teamchef Christian Horner (Stichwort „Chat-Affäre“) und die thailändischen Mehrheitseigentümer gegen sich hat, spürt er plötzlich die Solidarität eines Landsmannes im Silberpfeil-Outfit. „Weil wir doch für dieselben Werte stehen“, erklärt Toto Wolff vor dem Monaco-GP (Sonntag, 15 Uhr/live ORF 1 & sport24-Liveticker) im oe24-Talk.

Aus der erbitterten Rivalität, die nach dem WM-Finale 2021 zwischen Max Verstappen (Red Bull) und dem in letzter Runde entthronten Lewis Hamilton (Mercedes) fast schon zur Feindschaft ausgeartet ist, wird plötzlich so was wie eine Freundschaft.

„Freindschaft“ könnte viel wert sein

Diese neue „Freindschaft“ könnte für Wolff viel wert sein – nämlich dann, wenn Verstappen die Drohung von Papa Jos wahr macht und Red Bull dank Marko-Klausel verlässt. Die erlaubt dem WM-Leader, aus seinem bis Ende 2028 laufenden Vertrag auszusteigen, wenn auch sein Mentor die Bullen verlässt. Angesichts dieser Aussichten ist ein Mercedes-Engagement von Verstappen ab 2026 (da werden die Karten dank komplett neuem Reglement neu gemischt) nicht mehr utopisch.

Wolff: »Am Ende des Tages geht‘s um Respekt«

Da schaltet sich plötzlich der neue Red-Bull-Sportchef Oliver Mintzlaff ein. Der steht offenbar auf der Seite von Horner und den Thailändern und hatte Wolff ausrichten lassen, die Finger von Verstappen zu lassen: „Das gehört sich einfach nicht.“ Worauf der Wiener im ORF konterte: „Ich weiß nicht, was der Typ will mit der Aussage.“ Zu oe24 meinte Wolff: „Am Ende des Tages geht es mir um Respekt.“ Und als Österreicher offenbar auch um das Vermächtnis von Red-Bull-Gründer Mateschitz.

Marko: »Blutsbrüder sind wir noch nicht«

oe24: Herr Marko, wie verhält es sich mit Ihrer neuen Freundschaf mit Toto Wolff?

Helmut MARKO: Es gibt nicht mehr diese Spannungen, wie wir sie in den vergangenen Jahren hatten. Ich hab gehört, wir wären jetzt Blutsbrüder, aber das ist doch deutlich übertrieben.

oe24: Toto meinte, dass er Sie quasi als ,neuen Niki‘ sofort nehmen würde, am besten mit Max.

MARKO: Das ist nett. Aber das ist alles so weit weg. Unser Ziel ist es jetzt, Ruhe ins Team zu bekommen und die WM zu gewinnen, das wird noch schwierig genug.

oe24: Christian Danner meinte auf ServusTV, Toto Wolff würde einer wie Niki Lauda fehlen.

MARKO: Niki wäre jetzt sicher eine große Hilfe gewesen.

oe24: Wie sehr haben Sie in Imola am Schluss um den Sieg gezittert?

MARKO: Ich hab Max gesagt, oft darf er das nicht machen, das geht aufs Herz.

oe24: Reden Sie mit Max über mögliche Alternativen zu Red Bull?

MARKO: Mit Max bin ich in ständigem Kontakt, wir reden über alles.

Wolff: »Wir denken doch oft ähnlich«

oe24: Helmut Marko meinte zu eurer neuen Freundschaft: Blutsbrüder seid ihr noch nicht, aber ...

Toto Wolff: ... inzwischen sind wir uns doch deutlich näher gekommen. Trotz der Rivalität gibt‘s doch gemeinsame Werte, für die wir stehen. Bei all den Dingen, die in den vergangenen Monaten passiert sind (in der Red-Bull-Causa um Christian Horner, d. Red.), haben wir festgestellt, dass wir ähnlich denken.

oe24: Max Verstappen hat seine Zukunft an Marko gebunden. Ist es plötzlich denkbar, dass beide bei Mercedes landen?

Wolff: Da geht‘s weniger um den Max sondern um das Verhalten einiger Leute (bei Red Bull, d. Red.), wo wir ähnlich denken.

oe24: Also könnten beide tatsächlich 2026 zu Mercedes wechseln?

Wolff: Sagen wir so: Alles ist möglich in der F1.

oe24: Ab wann konzentriert sich Mercedes auf 2026 & das neue Reglement?

Wolff: Nicht vor Jänner, erst dann darfst du die neuen Autos entwickeln.

oe24: Was sagen Sie zum Danner-Kommentar?

Wolff: Da halte ich es mit Tom Brady: Nur wer in der Arena steht, darf kommentieren!

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