Ferraris neuem Star ist "alles andere eigentlich egal."
Er denkt nur an November. Dann will Fernando Alonso die Trophäe in Händen halten, jene für die Formel-1-WM. Es wäre seine dritte. "Das ist seit dem Winter mein einziges Ziel. Alles andere ist mir eigentlich egal, es geht um die Punkte", erklärte der 28-jährige Spanier vor dem dritten Saisonrennen am Sonntag in Malaysia. Mit 37 Zählern führt der Ferrari-Neuzugang die WM-Wertung vier Punkte vor seinem Teamkollegen Felipe Massa an.
Red Bull Favorit
Als Team, das es derzeit zu schlagen gilt, hat
Alonso allerdings Red Bull ausgemacht. "Der RB6 ist das schnellste Auto im
Feld, die beiden Pole Positions beweisen das", sagte Alonso. Sebastian
Vettel hatte daraus aufgrund technischer Defekte in Bahrain und Australien
allerdings kein Kapital zu schlagen vermocht, der Deutsche liegt 25 Punkte
hinter Alonso. "Auch hier starten sie als klare Favoriten. Wenn sie nicht
Erster und Zweiter werden, wäre das für sie schon eine Enttäuschung", meinte
der WM-Leader.
Auch McLaren und Mercedes stark
Nach zwei Rennen seien allerdings
auch sein Ex-Team McLaren und Mercedes noch nicht abzuschreiben, warnte
Alonso. "Es haben immer noch acht Fahrer die Chance auf den Titel",
versicherte der Asturier. McLaren werde bald auf Augenhöhe sein, Mercedes
ebenso aufholen. Dementsprechend gelte es, weiterhin so viele Punkte wie
möglich zu sammeln. "Ich denke nicht an Ruhm am Samstag, es geht immer um
die Punkte am Sonntag", betonte Alonso, der 2003 in Malaysia seine erste
Pole Position herausgefahren hatte.
In Malaysia schon erfolgreich
2005 und 2007 hat Alonso in den
Tropen jeweils gewonnen. Mit einem dritten Erfolg würde er mit
Rekordchampion Michael Schumacher gleichziehen. "Für mich ist das die beste
Strecke im ganzen Kalender", sagte der Doppel-Weltmeister. Sollten in der
erwarteten Regenschlacht in Sepang aber andere die Nase vorne haben, will
sich Alonso davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Jedes Mal, wenn ich
ins Auto steige, denke ich an November, und daran, diese Trophäe zu haben",
erklärte der Ferrari-Star.
Sein Team hatte trotz Rückstandes auf einer Runde bisher von mangelnder Standfestigkeit bei der Konkurrenz profitiert - allen voran Red Bull. Massa war als einziger Pilot zweimal aufs Podest gefahren, Alonso nach dem Sieg in Bahrain in Australien trotz einer Kollision am Start noch Vierter geworden. "Die Wahrheit ist, dass der Saisonstart viel besser war als erwartet", gestand Alonso. "Wir sind in einer guten Position und ich habe ein einziges Ziel - den Titel." Sein Fokus darauf ist unübersehbar.