Rennfahren wie früher

"Funkstille" bei Rosberg und Hamilton

18.09.2014

"Back to Old School": Piloten ab Singapur weitgehend auf sich alleine gestellt.

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© REUTERS/Edgar Su
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Die neue Funkstille in der Formel 1 löst bei den Mercedes-Rivalen Nico Rosberg und Lewis Hamilton noch mehr Freude auf die finalen Duelle um den WM-Titel aus. "Jetzt ist es pures Rennfahren und das ist gut", sagte Nico Rosberg bei einem Sponsorentermin in Singapur dem britischen Sender SkySports.

Der WM-Spitzenreiter betonte vor dem Nacht-Spektakel am Wochenende in dem Stadtstaat: "Wir sind nun auf uns allein gestellt, ich denke, das kann es noch um einiges interessanter machen."

Hamilton: "Back to Old School"
Aber Hamilton spekuliert bereits mit einem Vorteil: "Ich hoffe es, ja", sagte der Brite. Bisher habe man praktisch alles sehen können. "Jeden Trick, den ich habe", meinte der vor dem sechstletzten Rennen mit 22 Punkten Rückstand auf Rosberg auf WM-Rang zwei lauernde Ex-Champion (2008) und Singapur-Sieger von 2009. "Es ist 'back to old school'", betonte Hamilton. Für Rosberg ist es wieder "pures Rennfahren".

Genau das wollten die reformfreudigen Regelhüter des Internationalen Automobilverbandes (FIA) erreichen, als sie die Verboten- und Erlaubt-Liste im Sinne von Artikel 20.1 der Sport-Statuten ausarbeiteten. Dort steht, dass ein Pilot den Wagen "allein und ohne Hilfe fahren muss". Dem zuletzt aufkommenden Eindruck ferngesteuerter Piloten soll nun Einhalt geboten werden.

Insgesamt 18 Punkten verboten
Untersagt sind den Kommandoständen vor allem Angaben zum Verhalten der Wagen, dazu gehört auch das riskante Spiel mit dem Spritverbrauch. Detaillierte Informationen wie Sektorenzeiten der Konkurrenten dürfen einem Piloten ebenfalls nicht mehr - sei es via Boxenfunk oder auf anderem Wege - übermittelt werden. Insgesamt wurden 18 Punkte verboten, 14 erlaubt.

Bevor die Regel präzisiert wurde, war bereits von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und auch von Ferrari Kritik laut geworden. Wolff sprach von einer komplexen und kontroversen Entscheidung. Ferrari titelte in einem Beitrag auf der Homepage des Formel-1-Rennstalls: "Radio gu-gu, Radio ga-ga."
 

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