Habsburg: 'Meine Tricks für Le Mans'

2021 gab der Kaiser-Urenkel ein Sensations-Debüt beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans: Sieg in der LMP2-Klasse. Ein Jahr später platzte der Traum sprichwörtlich wenige Kurven nach dem Start: Ein Crash vorne im Feld, Reifen aufgeschlitzt – nur Platz 17.

Am Samstag nimmt Habsburg im Oreca-07-Boliden mit Startnummer 31 mit den Kollegen Sean Gelael (IDN) und Robin Frijns (NED) den dritten Anlauf. Einen Adrenalinschub gibt‘s vor dem ersten Tritt auf Gaspedal: Mit Basketball-Größe LeBron James schwingt ein absoluter Superstar des Weltsprorts die Startflagge.

Die Gefahr, dass sich unser PS-Held von dem Trubel am legendären Circuit an der Sarthe ablenken lässt, ist angesichts seiner professionellen Vorbereitung gleich Null. Seit Wochen ernährt er sich Ferdinand wie ein Radprofi: Kohlehydrate (Reis, Porridge, gekochtes Gemüse ...), kein Zucker, kein Glutein. Er weiß: „Ich muss mein Energielevel hoch halten.“

Kaffee »muss um vier Uhr in der Früh wirken«

Eine Woche vor dem Rennen verzichtet der Langstrecken-Spezialist auf Kaffee, „damit er dann wirkt, wenn ich ihn um vier Uhr in der Früh brauche.“ In der Nacht ist noch mehr Konzentration gefragt: „Durch die Scheinwerfer kriegst du diesen Tunnelblick ...“. 

Moralische Unterstützung gibt‘s durch Mutter Francesca. Auch sie muss vor Ort 24 Stunden voll da sein.

»24 Stunden – da hat jeder eine Chance«

oe24: Wie würden Sie ihre Le-Mans-Erfahrungen zusammenfassen?

Ferdinand Habsburg: Dass bei einem 24-Stunden-Rennen alles passieren kann, da hat jeder eine Chance.

oe24: Haben Sie etwas aus dem Vorjahrs-Crash gelernt?
Habsburg: Ich wurde dafür bestraft, dass ich ein bisschen zu aggressiv am Start war. Deswegen: Wenn ich jetzt sehe, dass vorn was passiert, geh ich vom Gas und verlier lieber mal zwei, drei Plätze.

oe24: Wie ist das Aufachen nach ein Minuten Schlaf?
Habsburg: Das können Sie gerne üben: Wenn Sie bis drei in der Nacht ausgegangen sind und ein paar Bier getrunken haben und sich nach einer halben Stunde aufwecken lassen ...