Formel 1

Hamilton in Monza souverän zur Pole

03.09.2016

Rosberg gegen WM-Leader chancenlos - Ferraris sind "Best of the Rest".

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© Reuters
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Weltmeister Lewis Hamilton greift am Sonntag (14.00 Uhr im LIVE-TICKER) in Monza nach seinem 50. Sieg in der Formel 1. Der Brite nimmt den Grand Prix von Italien nach einer eindrucksvollen Vorstellung im Qualifying aus der Pole Position in Angriff.

Hamilton verwies seinen Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg am Samstag auf dem Hochgeschwindigkeitskurs um 0,478 Sekunden auf Platz zwei. Ferrari ist wie erwartet im Heimrennen die zweite Kraft. Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen verloren als Dritter und Vierter auf der Traditionsstrecke aber bereits über acht Zehntelsekunden auf Hamilton.

Die Red Bulls von Daniel Ricciardo und Max Verstappen folgten knapp hinter Valtteri Bottas im Williams auf den Plätzen sechs und sieben. Hamilton dominierte das Zeittraining, war in allen drei Phasen der Schnellste. Am Ende fehlten dem 31-Jährigen in 1:21,135 Minuten nur 89 Tausendstel auf den von Rubens Barrichello (2004 in 1:21,046) gehaltenen Rundenrekord.

Hamilton dominiert das Qualifying

"Monza ist eine großartige Strecke", sagte Hamilton, der in Italien zuletzt zweimal in Folge gewonnen hat. Auf eindrucksvolle Art und Weise beendete der WM-Leader auch die Pole-Serie seines Widersachers Rosberg, der zuletzt dreimal in Serie auf die beste Startposition gefahren war. "Ein Qualifying, das er wirklich dominiert hat während der ganzen Session", lobte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Er hat immer diesen Abstand gehabt von zwei, drei Zehntelsekunden."

Für Hamilton ist es die 56. Pole Position seiner Karriere, die siebente in dieser Saison. Mit der fünften in Monza nach 2009, 2012, 2014 und 2015 stellte er zudem den Rekord der Legenden Juan Manuel Fangio und Ayrton Senna ein. "Ich bin sehr stolz, da oben bei den ganz großen zu sein. Ich hätte nie gedacht, einmal in einer Reihe mit ihnen zu stehen", sagte Hamilton.

Mit ihrer 57. Pole egalisierte die Fahrerpaarung Rosberg/Hamilton die Bestmarke des früheren Red-Bull-Duos Vettel und Mark Webber. Der Rückstand auf Hamilton gibt Rosberg, der in der WM nach 13 von 21 Saisonrennen neun Punkte hinter Hamilton liegt, zu denken.

Statistik spricht für Pole-Mann Hamilton

"Lewis ist das ganze Wochenende schon sehr, sehr stark hier", sagte der Deutsche. "Er war einfach sauschnell heute." Im Renntrim rechne er sich aber Chancen aus. Die Statistik spricht aber für Hamiltons Jubiläumssieg. Die vergangenen sechs Rennen in Monza hat immer der Pole-Mann gewonnen. Ein durch einen Verbremser im zweiten Quali-Abschnitt leicht angefahrener rechter Vorderreifen könnte Hamilton allerdings noch Probleme bereiten, zumal er mit diesem ins Rennen starten muss.

"Ich habe die Reifen nicht wirklich beschädigt. Sie sollten schon ihre Zeit halten", meinte Hamilton. "Der abgefahrene Bereich ist minimal. Der Reifen ist grundsätzlich in guter Verfassung." Man werde dennoch mit den Kommissären des Automobil-Weltverbandes (FIA) sprechen, kündigte Wolff an. Nach einem riesengroßen Schaden sehe es aber nicht aus. Dass der Reifen getauscht werden darf, ist daher unwahrscheinlich.

Ferrari musste die Überlegenheit der Mercedes trotz eines Motor-Updates für das Heimrennen anerkennen. Auf einer Strecke mit 79 Prozent Vollgas-Anteil wirken sich die leistungsstarken Mercedes-Triebwerke besonders stark aus. "Es ist ein lachendes Auge", sagte Vettel nach Platz drei. "Das zweite lacht vielleicht nicht so sehr, weil der Rückstand doch ein bisschen größer ist, als wir vor dem Wochenende gedacht haben."

"Mercedes ist sowieso unerreichbar"

Im Rennen könnten die Roten aber näher dran sein als im Qualifying, meinte Vettel. "Der Speed, den wir haben, ist gesund." Dazu kommen die weicheren Supersoft-Reifen, mit denen die Ferraris im Gegensatz zu Hamilton und Rosberg ins Rennen gehen. Diese haben auf den ersten Metern mehr Grip. Vettel erhofft sich daher einen spannenden Start: "Es wäre natürlich toll, einen oder gleich beide kräftig zu ärgern."

In den Kampf um den Sieg wird Red Bull nicht eingreifen können. "Wir sind bei der Strategie wahrscheinlich gleich wie Ferrari. Und Mercedes ist sowieso unerreichbar", erklärte Motorsportdirektor Helmut Marko. "Es wird schwierig, keine Frage."

In den vergangenen fünf Rennen stand immer zumindest ein Red-Bull-Bolide auf dem Podest. In der Konstrukteurs-WM hat sich das österreichisch-englische Team dadurch 22 Punkte vor Ferrari auf Platz zwei geschoben. Der High-Speed-Kurs in Monza, besonders der erste Sektor mit seinen langen Geraden, kommt dem Auto aber nicht entgegen.

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