Sieg vor Kimi Räikkönen und Nico Rosberg.
Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton enteilt der Konkurrenz und liegt nun schon 27 Punkte vor seinem ersten Verfolger. Der 30-jährige Engländer feierte am Sonntag im Bahrain-Grand-Prix seinen bereits dritten Saisonsieg im vierten Rennen. Hinter Hamilton landeten Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und sein Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg auf den Rängen zwei und drei.
"Ich möchte wie immer meinem Team danken. Sie haben mir ein tolles Auto hingestellt, denn Ferrari war heute sehr stark. Aber wir haben gezeigt, dass Mercedes noch immer am besten ist", lautete der erste Kommentar von Hamilton bei der Siegerehrung nach seinem 36. Grand-Prix-Triumph. Der Brite hält nun bei 93 Punkten, dahinter folgen die beiden Deutschen Rosberg (66) und Sebastian Vettel (Ferrari/65), der in Bahrain nach einem fehlerhaften Rennen nur Fünfter wurde, auf den Rängen zwei und drei.
Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo landete auf Rang sechs und egalisierte damit seine bisher beste Saisonplatzierung vom Auftaktrennen in Melbourne. Allerdings explodierte im Boliden des Australiers genau bei der Zieldurchfahrt der Renault-Motor. In der WM hat Ricciardo als Siebenter bereits 74 Zähler Rückstand auf Hamilton, der ein perfektes Rennen in Bahrain ablieferte.
Im Gegensatz dazu hatte Rosberg hart zu kämpfen, musste auch aufgrund eines verpatzten Starts gleich insgesamt viermal die Ferrari-Konkurrenz überholen. In der vorletzten Runde verabschiedete sich dann beim Vizeweltmeister wegen Überhitzung die elektronische Bremse, weshalb Räikkönen an Rosberg vorbeiziehen konnte.
Der finnische Ferrari-Pilot, der im Finish als einziger Top-Pilot auf Soft-Reifen und deshalb klar am schnellsten unterwegs gewesen war, hatte am Ende 3,380 Sekunden Rückstand auf Hamilton. "Man ist niemals glücklich, wenn man auf dem zweiten Platz landet", meinte Räikkönen deshalb. "Nach dem schwierigen Start in die Saison bin ich aber auch froh über dieses Ergebnis. Ich bin zufrieden damit, wie das Team arbeitet. Das Rennen heute war wieder ein großer Schritt nach vorne, die Richtung stimmt", betonte der "Iceman".
Rosberg ärgerte sich dagegen über den Bremsdefekt. "Das Überholen hat Spaß gemacht. Mir hat es vor allem gefallen, die roten Autos (von Ferrari, Anm.) zu überholen. Dummerweise habe ich meine Bremsen am Schluss verloren, deshalb ist dieser Platz enttäuschend", erklärte der 30-Jährige, dass er das "Auto gerade so nach Hause gebracht" hatte.
Mercedes-Team-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda lobte seine beiden Piloten: "Nico hat heute ein Feuerwerk abgeschossen, er ist ein perfektes Rennen gefahren - und Lewis sowieso, er ist von Anfang bis zum Schluss super gefahren." Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene freute sich zwar über die "großartige Leistung" von Räikkönen, trauerte aber auch einer vergebenen Chance nach. "Wir wollten heute eigentlich zwei unserer Fahrer auf dem Podium sehen", gestand der 58-jährige Italiener.
Doch der neben Pole-Mann Hamilton von Position zwei ins Rennen gestartete Vettel leistete sich dafür zu viele Schnitzer. So geriet der Deutsche bei einer Attacke von Rosberg neben die Strecke und ruinierte sich dabei seinen Frontflügel. Dadurch musste er einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen und fiel vom dritten hinter Williams-Pilot Valtteri Bottas auf den fünften Platz zurück.
"Ich bin mit meinem Rennen nicht zufrieden, hätte besser fahren können", sparte Vettel nicht mit Selbstkritik. "Menschen machen eben Fehler", meinte Arrivabene, der hofft, dass sein Team weiter so einen tollen Job macht wie bisher, um Mercedes weiter unter Druck zu setzen. "Denn wir sind noch immer nicht in der Position, um ihnen Angst einzujagen."
Toro Rosso musste aufgrund technischer Defekte einen Doppel-Ausfall und damit den Rückfall auf Platz sieben in der Konstrukteurs-WM hinnehmen. Dafür holte neben Ricciardo auch der Russe Daniil Kwjat im zweiten Red-Bull-Boliden als Neunter WM-Zähler. Insgesamt zehn Punkte bedeuteten die bisher beste Saisonausbeute für den ehemaligen Serien-Weltmeister-Rennstall, der bei den Herstellerwertung auf Platz vier vorstieß.
Teilweise bergauf ging es auch für McLaren-Honda. Der spanische Ex-Weltmeister Fernando Alonso kam als Elfter erstmals einem WM-Punkt nahe. Sein englischer Teamkollege Jenson Button hatte jedoch auf einen Bahrain-Start wegen eines Defekts am Hybridsystem verzichten müssen.