GP von China

Kurioser Safety-Car-Sieg für Hamilton

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Weltmeister Hamilton schlägt in Shanghai zurück. Vettel auf Rang 3.

Mercedes hat das Kräfteverhältnis in der Formel-1-WM wieder zurechtgerückt. Die Silberpfeile landeten am Sonntag in Shanghai durch Lewis Hamilton und Nico Rosberg einen Doppelsieg. Malaysia-Triumphator Sebastian Vettel musste sich im Ferrari mit Platz drei begnügen. Im dritten Saisonrennen standen damit zum dritten Mal die gleichen drei Piloten auf dem Siegespodest.

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Hamilton baute den Vorsprung auf seinen ersten WM-Verfolger Vettel mit seinem zweiten Saisonsieg auf 13 Punkte aus - und das in souveräner Manier. Der 30-jährige Engländer wurde für eine taktische Meisterleistung belohnt. Die entscheidenden Sekunden auf Rosberg fuhr Hamilton im Mittelstint heraus, als er deutlich besser mit den Reifen haushaltete.

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Lob ans Team
"Das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Es ist darum gegangen, den Abstand zu Nico zu kontrollieren", sagte der Weltmeister nach dem 35. Grand-Prix-Triumph seiner Karriere, dem bereits vierten in China. Hamilton holte an diesem Wochenende in Shanghai nicht nur alle Trainingsbestzeiten, sondern fuhr auch die schnellste Rennrunde und wiederholte seinen Start-Ziel-Sieg aus dem Vorjahr.

Kurioses Renn-Ende
Das Rennen ging nach einem Motorschaden von Toro-Rosso-Youngster Max Verstappen hinter dem Safety Car zu Ende. Der Niederländer war 3 Runden vor Schluss mit einem Motorschaden mitten auf der Zielgeraden liegen geblieben - das Safety Car musste ausrücken und führte das Feld letztlich, klarerweise unverändert, über die Ziellinie.

Dabei kam Hamilton nochmals richtig ins Schwitzen, da sein ganzer Vorsprung durch das Safety Car natürlich auf Null reduziert war. Bei einem früheren Ausscheren des Safety Cars hätte es in den letzten Runden nochmals eng werden können: Du hast ein tolles Rennen und dann kommt das Safety Car. Da denkt man sich natürlich, ob alles umsonst war?", so Hamilton nach der Siegerehrung. So kam es natürlich nicht, statt dessen fuhr das Feld prozessionsgleich in aller Ruhe die letzten 3 Runden zu Ende.

Kimi Räikkönen wurde im zweiten Ferrari Vierter. Dahinter folgten die beiden Williams von Felipe Massa und Valtteri Bottas. Für Red Bull setzte es den nächsten Rückschlag. Daniel Ricciardo holte nach einem verpatzten Start als Neunter gerade noch zwei WM-Punkte, Daniil Kwjat fiel ebenfalls mit kaputtem Renault-Motor aus.

An der Spitze dominierte Mercedes - in Malaysia von Vettel überrascht - das Geschehen. Nur mit vollen Tanks vermochte Ferrari die Silberpfeile zu fordern. "Wir sind gut zurückgekommen vom letzten Rennen, als wir ein paar Probleme gehabt haben", freute sich Hamilton. "Und wir werden in der Entwicklung nicht stehenbleiben." Bereits nächsten Sonntag in Bahrain will er nachlegen.

Perfekte Rennstrategie
Im Qualifying war Hamilton in dieser Saison ohnehin noch nicht zu schlagen. Für die Entscheidung sorgte er Mitte des Rennens. "Die Reifenstrategie ist perfekt aufgegangen", lobte Mercerdes-Motorsportchef Toto Wolff. "Am Anfang des Rennens mussten wir aber ordentlich hindrücken, um wegzukommen. Es ist nicht mehr so wie es früher war, als wir eine Sekunde pro Runde davongefahren sind."

Ferrari bleibt dran
Ferrari hat aufgeholt, das hat auch Vettel registriert. "Am Ende war es ein gutes Rennen für uns. Mit den weicheren Reifen haben wir ein bisschen Druck ausüben können. Mit den härteren war Mercedes aber einfach zu stark", meinte der vierfache Weltmeister, der auch in seinem dritten WM-Lauf für Ferrari auf dem Podest landete.

Den zweiten Mercedes-Doppelsieg in diesem Jahr komplettierte Rosberg. An Hamilton kam er nicht vorbei. "Ich habe alles gegeben, aber am Schluss ist nicht mehr gegangen", sagte der 29-Jährige, dem in der WM bereits 17 Zähler auf seinen Teamkollegen fehlen. "Der Nico ist einer, der immer ganz schnell wieder zurückkommt", relativierte Mercedes-Teamaufsichtsratschef Niki Lauda. Der Lauf von Hamilton sei aber "eine unglaubliche Vorgabe für alle".

Verstappen wurde für eine starke Vorstellung nicht belohnt. Der 17-jährige Niederländer, der zuletzt bereits als Siebenter in Malaysia überzeugt hatte, blieb zwei Runden vor Schluss auf der Start-Ziel-Geraden liegen. McLaren dagegen brachte erstmals seit dem Einstieg von Motorenpartner Honda zumindest beide Autos ins Ziel. Die Ex-Weltmeister Fernando Alonso und Jenson Button landeten auf den Plätzen 12 und 13.

Ergebnis
1. Lewis Hamilton GBR/Mercedes
2. Nico Rosberg GER/Mercedes +0,714
3. Sebastian Vettel GER/Ferrari +2,988
4. Kimi Räikkönen FIN/Ferrari +3,835
5. Felipe Massa BRA/Williams +8,544
6. Valtteri Bottas FIN/Williams +9,885
7. Romain Grosjean FRA/Lotus +19,008
8. Luiz Felipe Nasr BRA/Sauber +22,625
9. Daniel Ricciardo AUS/Red Bull +32,117
10. Marcus Ericsson SWE/Sauber +1 Runde

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