Umsturz bei Mercedes: Lauda erhält Führungsposition, Schumacher durch Hamilton ersetzt.
Niki Lauda (63) kehrt in die Formel 1 zurück. Der Ex-Weltmeister wird Aufsichtsrats-Vorsitzender beim Mercedes-Team.
Die Silberpfeile starten nach zwei eher erfolglosen Jahren einen Neubeginn: Mit Niki Lauda. Er soll mit seiner Erfahrung das Mercedes-Team endlich auf WM-Kurs bringen. Der deutsche Automobil-Hersteller trennt sich am Saisonende auch von Michael Schumacher. Der Rekord-Weltmeister wird durch den Briten Lewis Hamilton ersetzt.
Lauda vermittelte zwischen Mercedes und Ecclestone
Lauda war schon in den letzten Wochen als Vermittler zwischen Mercedes und Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone aufgetreten. Wegen höheren Bonuszahlungen an die Rivalen Ferrari, McLaren und Red Bull waren die Deutschen verärgert gewesen. „Vor zwei Wochen hat mich dann Daimler-Boss Dietmar Zetsche angerufen und gefragt, ob ich Aufsichtsratsvorsitzender beim Formel-1-Team werden möchte. Ich habe zugesagt. Die Herausforderung hat mich gereizt.“
Lauda ist für Entwicklung bei Mercedes verantwortlich
Als Chairman of the Board ist Lauda jetzt Chef des ganzen Mercedes-Formel-1-Teams. Er ist vor allem für die Entwicklung der Silberpfeile verantwortlich. Seinen TV-Job bei RTL wird Lauda trotzdem weiter ausüben.
Lauda: "Bin der Chef vom F1-Team"
ÖSTERREICH: Herr Lauda, was ist Ihre Aufgabe als Chairman of the Board?
Niki Lauda: Ich bin Chef des zehnköpfigen Aufsichtsratsgremiums, das heißt über das Formel-1-Team von Mercedes. Ich soll dafür sorgen, dass im Team alles umgesetzt wird.
ÖSTERREICH: Ist das ein Fulltime-Job?
Lauda: Anfangs ja, denn ich muss jetzt alles analysieren, was in der Vergangenheit schiefgelaufen ist. Und, was man in der Zukunft verbessern muss.
ÖSTERREICH: Das heißt: Mercedes erwartet von Ihnen schon im nächsten Jahr den WM-Titel?
Lauda: Den kann ich nicht versprechen. Aber unser Ziel ist es, alles muss wesentlich besser werden.
ÖSTERREICH: Darum auch die Trennung von Michael Schumacher?
Lauda: Er hat Fehler gemacht. Aber er war nicht so erfolgreich, weil das Auto einfach nicht schnell genug war.
ÖSTERREICH: Was erwarten Sie von Lewis Hamilton?
Lauda: Er ist einer der drei schnellsten Fahrer im Zirkus. Das ist ein Schritt vorwärts. Eine Sensation. Hamilton und Rosberg sind eine perfekte Kombination.
ÖSTERREICH: Waren Sie schon beim Hamilton-Engagement involviert?
Lauda: Nein, aber ich war informiert.
ÖSTERREICH: Warum müssen Sie jetzt Ihren Job bei RTL nicht aufgeben?
Lauda: Ich bin bei den Rennen nicht aktiv dabei, habe mit dem Reifenwechsel nichts zu tun.
© Getty Images
Michael Schumacher crashte beim Grand Prix von Singapur mit seinen Mercedes-Formel 1-Wagen mit dem Boliden von Jean-Eric Vergne vom Red Bull-Team.
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