Österreichs F1-Legende nimmt zur F1-Einigung Stellung.
Für den österreichischen Ex-Weltmeister Niki Lauda ist die Einigung im Regelstreit der Formel 1 für die kommende Saison am Mittwoch nicht überraschend gekommen. "Es war abzusehen, dass es sehr schnell gehen muss. Es ist viel auf dem Spiel gestanden", erinnerte Lauda. Sieger gebe es im Machtkampf allerdings keinen - weder FIA-Präsident Max Mosley noch die Teamvereinigung FOTA, die vergangene Woche mit der Schaffung einer Konkurrenzserie gedroht hatte.
Gesicht gewahrt
"Es gibt keinen Sieger, aber auch keinen
Verlierer. Niemand hat sein Gesicht verloren", meinte Lauda. Zwar hielt auch
der 60-jährige Wiener, Gewinner von 25 Grand Prix, die Ankündigung von
Mosley, im Oktober nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung zu stehen, für
entscheidend. "Meiner Meinung nach hat er das aber schon vorher gewusst und
jetzt nur geschickt eingesetzt", sagte Lauda. "Er ist nicht abgesägt worden,
sondern kandidiert einfach nicht mehr - das ist schon ein großer
Unterschied."
Zukunft gesichert
Die Kostenreduktion sei laut Lauda eine
sinnvolle Maßnahme, um die Zukunft der Formel 1 langfristig zu sichern. "Das
Zeitfenster für die Kostenreduktion war für die Teams allerdings zu kurz.
Das hat Mosley eingesehen", erklärte der dreifache Weltmeister. Innerhalb
von zwei Jahren sollen die Budgets auf das Niveau von Anfang der 90er Jahre
gesenkt werden. Ursprünglich wollte Mosley bereits für 2010 eine Obergrenze
von 40 Millionen Pfund (46,7 Mio. Euro) einführen. Zuletzt waren 100
Millionen Euro im Gespräch.
Kompromiss
"Der Stufenplan bis 2012 ist sicher das Richtige. Alle
haben diese Kompromisslösung angestrebt", meinte Lauda. Einmal mehr habe
sich eine in der Formel 1 seit Jahren praktizierte Strategie gezeigt.
"Mosley hat am Anfang sehr viel verlangt - und einiges davon umgesetzt. Das
Gleiche gilt für die andere Seite", sagte Lauda. Der Schaden, den die
Königsklasse des Motorsports davongetragen hat, sei nicht abzusehen. "Das
Wichtigste ist, dass sie sich nach all den Streitereien endlich geeinigt
haben", betonte Lauda.