Zurück im Geschäft

Lauda: "Mercedes muss schnelles Auto haben"

28.09.2012

Die Silberpfeile sollen mit Lauda und Hamilton wieder siegen.

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Am Tag der großen Rochaden in der Formel 1 ist auch Niki Lauda dick ins Geschäft zurückgekehrt. Der 63-jährige Österreicher wird Aufsichtsratsvorsitzender beim Mercedes-Formel-1-Team und soll dort mithelfen, die schwächelnden Silberpfeile endlich auf Vordermann zu bringen. "Es ist eine Riesen-Herausforderung. Vor allem jetzt mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg", sagte Lauda. Wichtigstes Ziel sei, ein wettbewerbsfähiges Auto zu finden.

Mercedes weitere achte Jahre in Formel 1
Lauda hatte in den vergangenen Wochen erfolgreich zwischen Mercedes und der Formel vermittelt, an dessen Ende kam es zu einem Agreement zwischen dem für die kommerzielle Seite zuständigen Unternehmen "Formula One Management" (FOM) und Mercedes, das nun weitere acht Jahre in der Formel 1 fahren wird. "Es stimmt. Ich habe bei den Verhandlungen mit Bernie Ecclestone geholfen. Danach hat man mich gefragt, ob ich nicht mehr tun möchte und mir dieses Angebot gemacht", erklärte Lauda am Freitag.

Schumi-Aus war "logische Entscheidung"
Das Engagement von Hamilton begrüßte Lauda ausdrücklich. "Er ist einer der besten Rennfahrer, die es derzeit gibt", lobte Lauda den 27-jährigen Weltmeister von 2008. Der Abgang von Michael Schumacher, um den sich sofort wildeste Zukunfts-Gerüchte (Pilot bei Sauber, Mercedes-Berater) rankten, ist für Lauda hingegen eine "logische Entscheidung." Die ausgebliebenen Erfolge seien aber nicht am Fahrer gelegen. "Das Auto war nicht schnell genug, es war schlicht nicht eines der Top-Fahrzeuge."

Lauda sprüht vor Tatendrang
In den kommenden 14 Tagen wird Lauda seinen neuen Job antreten, aktuelle Tätigkeiten in der Formel 1 wie jene für den deutschen TV-Sender RTL wird er weiterführen. Um Mercedes dauerhaft in die Erfolgsspur zu bringen, benötige es einiger Anstrengungen. "Aber dazu muss man sich erst mal mit der Materie auseinandersetzen, dann ein Bild machen und dann etwas strukturell verändern", so Laudas Masterplan. "Ich werde es mit aller Kraft angehen und meine Erfahrung einbringen. Ziel ist, bald ein möglichst schnelles Auto zu haben", erklärte Lauda.

Lauda für Mercedes ein Glücksgriff
Bei Mercedes weiß man offenbar, wie viel Erfahrung man sich mit dem früheren Piloten, Airliner, Ferrari-Berater und einstigen Jaguar-Rennleiter und Teamchef gesichert hat. Der Österreicher war nicht nur dreifacher Formel-1-Weltmeister, sondern ist der Formel 1 seitdem stets verbunden geblieben und eine der weltweit bekanntesten Persönlichkeiten schlechthin.

Auch wenn sich die Farbe seiner berühmten Kappen zuletzt mehrmals geändert hat. Aktuell wird Lauda von Aabar gesponsort, dieses Unternehmen ist größter Mercedes-Einzelaktionär und Miteigner des Formel-1-Teams.

Österreicher-Boom in F1-Führungsetagen
Damit leuchtet die rot-weiß-rote Facette in der globalen Formel 1 noch heller, obwohl derzeit kein Pilot aus Österreich in der Königsklasse fährt. Doppel-Weltmeister Red Bull Racing steht ebenso im Eigentum des Österreicher Dietrich Mateschitz wie das italienische Toro-Rosso Team und startet auch unter österreichischer Flagge.

Die Wiener Christian Toto Wolff (Williams) und Monisha Kaltenborn (Sauber) sitzen bei ihren Teams in absoluten Top-Positionen. Der Kärntner Top-Manager Peter Brabeck-Letmathe (Nestle) wurde im Frühjahr zum Vorsitzenden der neuen Formel-1-AG ernannt. Ob das Mercedes-Agreement nun den verschobenen Börsengang beschleunigt, konnte Lauda nicht sagen. "Das hat mit mir gar nichts zu tun", so Lauda.

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