FIA boxte Entscheidung durch. Mercedes-Aufsichtsrat übt scharfe Kritik.
Erst die Rambo-Affäre um Sebastian Vettel, dann Lewis Hamiltons London-Absage - und jetzt gibt es wieder Aufregung in der Formel 1: Die Team-Bosse toben wegen der Einführung des Cockpit-Schutzes "Halo". Jene hatte der Automobil-Weltverband (FIA) am Mittwoch nach einem Meeting der Strategiegruppe in Eigenregie beschlossen.
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"Es ist grundfalsch, den Cockpit-Schutz einzuführen. Er ist ja noch nicht einmal richtig ausgetestet. Wir haben neue Autos gebaut, die für den Fan und für den Fahrer wieder attraktiver sind, und jetzt setzt man da ein Stahlgerüst drauf", ärgert sich Niki Lauda.
Laut Bild hatte nur Ferrari für "Halo" (englisch für Heiligenschein) gestimmt - zur Wahl stand auch die Schutzscheibe "Shield". FIA-Präsident Jean Todt sprach ein Machtwort. Für Lauda unverständlich: "Die Boliden sind mittlerweile so sicher, das Restrisiko so klein, dass diese Entscheidung nicht gut ist für die Formel 1. Es ist eine Überreaktion, was die Sicherheit betrifft."
"Das ist gegen die DNA der Formel 1"
Ähnlich sieht es Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Die Entscheidung sei gegen "die DNA der Formel 1. Sie ist sicherheitstechnisch außerdem nicht ausgereift. Wenn ein verletzter Fahrer geborgen werden muss oder ein Auto brennt, gibt es noch keine klaren Richtlinien, ob der Cockpitschutz nicht sogar nachteilig sein kann."
Mit "Halo" soll die Gefahr bei herumfliegenden Teilen vermindert werden. Es basiert auf einem ringförmigen Bügel, der mittig an einer Strebe des Autos fixiert ist und sich über den Helm des Piloten spannt.