Im ÖSTERREICH-Interview spricht Lauda über Vettels Erfolgsgeheimnis.
Zwischen den Simulator-Tests der neuen Aero-Teile am RB7 und dem letzten Kondi-Block vor dem GP-Wochenende in Barcelona war der überlegene WM-Leader Sebastian Vettel umjubelter Stargast beim Red-Bull-Ring-Opening in Spielberg. Zwischen den PR-Terminen unterhielt er sich lange mit Niki Lauda.
ÖSTERREICH: Welchen Eindruck machte Vettel auf Sie?
Niki Lauda: Der Bursche war wie immer natürlich und unglaublich locker. Er hat abgeschalten, hatte mit uns seinen Spaß. Und jetzt fliegt er nach Barcelona und gewinnt wieder.
ÖSTERREICH: Fällt es ihm nach drei Siegen in vier Rennen leichter, sich auf den nächsten GP einzustellen?
Lauda: Sebastian sieht Barcelona ganz nüchtern als seine nächste Aufgabe, auf die er sich bestmöglich vorbereiten wird. Eine neue Strecke, auf der wieder alles von vorne beginnt. Als Perfektionist spult er sein volles Programm herunter.
ÖSTERREICH: Auf was kommt es beim Spanien-GP an?
Lauda: Barcelona ist eine sehr schwierige Strecke, weil der Kurvenverlauf das linke Vorderrad wahnsinnig beansprucht. Eine Strecke, auf der die Aerodynamik passen muss – etwas, das den Red-Bull-Boliden wieder entgegen kommen sollte. Da alle Teams nachgerüstet haben, werden sich die Kräfteverhältnisse kaum verschieben.
ÖSTERREICH: Besteht die Gefahr, dass die Formel 1 durch die Vettel-Überlegenheit langweilig wird?
Lauda: Blödsinn. Als Hermann Maier jedes Skirennen gewonnen hat, hat auch keiner gesagt: ,Das ist fad‘. Da ist halt einer besser als die anderen.