Mega-Wirbel um Buch von Ross Brawn
"Lauda und Wolff kann man nicht vertrauen"
19.10.2016Ex-Mercedes-Boss Brawn kritisiert in Buch Lauda und Wolff.
Niki Lauda und Toto Wolff sollen für den Abschied von Ross Brawn beim Formel-1-Team von Mercedes mitverantwortlich sein. In einem demnächst erscheinenden Buch schießt der frühere Teamchef Brawn scharf gegen die beiden Österreicher. Der heute 61-Jährige sei hintergangen worden und habe den beiden nicht vertrauen können, so die Quintessenz seiner Aussagen in "Total Competition".
"Was bei Mercedes passierte, ist, dass mir Leute aufgezwungen wurden, denen ich nicht vertrauen konnte", erklärte Brawn in dem Buch, das er gemeinsam mit Ex-Williams-Geschäftsführer Adam Parr schrieb. "Ich wusste nie wirklich, was sie vorhatten. Niki hat zuerst mir etwas gesagt, dann habe ich gehört, dass er etwas anderes gesagt hat."
Brawn-Abschied wegen Österreichern?
Brawn war nach dem Verkauf seines eigenen Rennstalls Brawn GP an Mercedes seit 2010 Teamchef bei dem Werksteam gewesen, Wolff und Lauda wurden 2013 als Sportchef bzw. Team-Aufsichtsratschef vom Mutterkonzern engagiert. Der Brite holte in seiner Amtszeit die Fahrerpaarung Lewis Hamilton und Nico Rosberg zu Mercedes. Ende November 2013 verkündete er seinen Abschied mit Jahresende.
Dieser Schritt hatte unter anderem mit der Verpflichtung von Paddy Lowe als Technikchef zu tun, verriet Brawn jetzt. Dabei habe er sich hinters Licht geführt gefühlt. "Als ich Toto und Niki deswegen angesprochen habe, haben sie jeweils auf den anderen verwiesen", schilderte er. "Ich saß mit ihnen zusammen, um offen zu reden, und sie haben gegenseitig mit dem Finger auf sich gezeigt."
Wolff redete schlecht
Wolff soll zudem in einem aufgezeichneten Gespräch mit Ex-Force-India-Teamchef Colin Kolles negativ über Brawn gesprochen haben. "Er sagte, dass ich mich auf meinem Geld ausruhen würde. Ich hätte so viel Geld und wäre nicht mehr am Team interessiert und wäre nicht mehr motiviert", schrieb Brawn. Wolff soll angedeutet haben, das Team würde frischen Wind benötigen.