Mercedes stichelt

Lauschangriff auf Red Bull

22.03.2012

Aufregung vor 2. GP: Schumi und Mercedes ließen den Motor der Bullen abhören.

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Dreht Mercedes nach dem verpatzten WM-Auftakt in Melbourne (Schumacher mit Getriebeschaden out, Rosberg nicht in den Punkterängen) völlig durch? Der deutsche Rennstall ließ die Renault-Motoren der Red-Bull-Boliden von Sebastian Vettel und Mark Webber abhören, entdeckte dabei verdächtige Geräusche und brachte Beschwerde beim Weltverband FIA ein. Mercedes-Boss Norbert Haug: „Es gibt keinen offiziellen Protest von uns. Aber es gibt einige Fragen, die wir an die FIA haben.“

Warum schalten bei Vettel immer wieder Zylinder ab?
Um was geht es Mercedes bei diesem Lauschangriff? Angeblich sollen sich bei Vettels RB8 immer wieder einzelne Zylinder abschalten, wodurch z. B. Treibstoff gespart werden könnte. ÖSTERREICH erreichte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko im Kurz­urlaub in Thailand. Der 68-jährige Grazer schüttelte nur den Kopf: „Ich habe wirklich keine Ahnung, was die von uns wollen.“

Marko vermutet Querschüsse der Konkurrenz, die seit über einem Jahr alles daransetzt, die Vormachtstellung der Bullen zu brechen. Oder handelt es sich gar nur um ein Ablenkungsmanöver? Marko: „Das F-Schacht-System von Mercedes ist viel hinterfragenswürdiger. Denn dadurch haben sie im Qualifying einen Riesenvorteil.“

Lenkt Mercedes nur vom eigenen Strömungstrick ab?
Wie ÖSTERREICH berichtete, wird bei Mercedes beim Aktivieren des Beschleunigungssystems DRS der Luftstrom unterbrochen, wodurch ein größerer Anpressdruck entsteht. Gegen den dadurch entstandenen Geschwindigkeitsvorteil war Red Bull 
im Melbourne-Qualifying chancenlos. Im Rennen, wo DRS nur kurz erlaubt ist, relativierte sich dieser Vorteil. Möglich, dass die FIA sowohl Red Bull als auch Mercedes unter die Lupe nimmt. Marko macht sich aber keine Sorgen: „Wir haben uns immer an die Regeln gehalten.“

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