Der Ferrari-Stalloder-Skandal – neue schmutzige Details sickern durch.
Ein Machtwort von Bernie Ecclestone hatte alles ausgelöst. Der mächtige Formel-1-Zampano hatte unmittelbar vor dem Hockenheim-GP den kompletten Funkverkehr der Teams für die TV-Übertragung freigegeben. Davor waren nur einige ausgewählte (= zensurierte) Funksprüche zu hören gewesen. Damit konnte die TV-Regie aus dem Vollen schöpfen. Das Fachmagazin auto motor und sport hörte den kompletten Ferrari-Funkspruch ab.
Massa wehrte sich lange gegen den Überhol-Befehl
Interessant
dabei: Der plumpe Ferrari-Code für Massa: „Alonso ist schneller als du“, der
in der ORF-Übertragung zu hören war, ist offensichtlich mehrmals gefallen.
Denn bereits als Alonso nach dem Boxenstopp zu Massa aufgeschlossen hatte,
war der Brasilianer indirekt aufgefordert worden, den in der WM besser
platzierten Spanier überholen zu lassen. Als sich Massa weigerte, zuckte
Alonso aus: „Das ist doch lächerlich!“ Alonso ließ sich zurückfallen – um zu
demonstrieren, dass er schneller war. Sein Funkspruch vor der Aufholjagd:
„Keine Sorge, ich fahre das Loch schnell wieder zu.“
Für die ganze Welt sichtbar
Erst bei der dritten
Aufforderung gab sich Massa geschlagen und stieg – für die ganze Welt
sichtbar – nach der Spitzkehre provokant auf die Bremse. Der anschließende
Spruch seines Ingenieurs: „Guter Junge, good gemacht! Sorry“, wurde Ferrari
schließlich zum Verhängnis. Da wurde die verbotene Stallorder so
offensichtlich, dass die FIA nicht anders konnte, als Ferrari zu bestrafen
und den Fall vor den Weltrat zu bringen.
ORF-Experte
Und was passiert jetzt in Budapest? „Sie können sich
sicher sein, dass alle Teams jetzt neue Funkcodes haben“, glaubt ORF-Experte
Alex Wurz (siehe unten).
Alonso mit von Red Bull kopiertem Flügel Favorit
Doch
Alonso, der im rundum-überholten Ferrari (mit von Red Bull ausspioniertem
flexiblen Frontflügel!) plötzlich beste Siegchancen hat, steht unter
besonderer Beobachtung!