Der Brasilianer siegte vor dem Briten Lewis Hamilton und dem finnischen Teamkollegen Kimi Räikkönen.
Felipe Massa hat am Sonntag zum dritten Mal in Folge aus der Pole-Position den Formel-1-Grand-Prix der Türkei in Istanbul gewonnen. Der brasilianische Ferrari-Pilot siegte nach 56 Runden 3,7 Sek. vor dem britischen McLaren-Piloten Lewis Hamilton und 4,2 vor seinem Teamkollegen und Weltmeister Kimi Räikkönen, der mit 35 Punkten vor dem ersten Saison-Höhepunkt am 25. Mai in Monaco sieben Zähler vor Massa und Hamilton (je 28) seine WM-Führung behauptete. Für Massa, der nun wie Räikkönen schon zwei Saisonsiege hat, war es der siebente GP-Sieg.
Ferrari dominiert
Ferrari untermauerte damit vor schütterer
Kulisse im gegen den Uhrzeigersinn zu fahrenden Istanbul Speed Park seine
fast schon nicht mehr zu erklärende Überlegenheit. Seit dem motortechnischen
Doppelaus beim Auftakt in Australien haben die Roten aus Italien jeden Grand
Prix gewonnen. Den dritten Doppelsieg in Folge verhinderte nur Hamilton, der
nach der falschen Reifenwahl im Qualifying mit einer Dreistopp-Strategie
riskierte. Mehr, als ein erneutes Double der des "PS-Dopings" verdächtigten
Ferraris zu verhindern, war aber nicht drin.
Crash Fisichella mit Nakajima
Massa kam aus der Pole perfekt vor
dem Mclaren von Heikki Kovalainen und dem BMW von Robert Kubica weg, während
Räikkönen mit Kovalainen touchierte und nach einer weiteren Fast-Kollision
mit Fernando Alonso auf Platz sechs durchgereicht wurde. Weil Giancarlo
Fisichella spektakulär mit Kazuki Nakajima crashte, nahm eine frühe
Safety-Car-Phase dem Rennen gleich einmal die Spannung.
Kovalainen "Man of the Race"
Als es nach drei Runden
wieder freigegeben wurde, musste Kovalainen, der am Vortag trotz seines
schweren Unfalls in Barcelona erstmals neben Massa in die erste Startreihe
gefahren war, wegen der Berührung mit Räikkönen mit einem Reifenschaden an
die Box. Danach avancierte der Finne mit zahlreichen unterhaltsamen
Überholmanövern und seinem Vorstoß vom 18. und letzten Platz bis auf Rang 12
zum Man of the Race.
Hamilton kurz vorne
Der deutlich leichtere und schnellere
Hamilton kam in der Folge immer näher an Massa heran und überholte den
Brasilianer in der 23. Runde mit einem harten Manöver, das der Leader nur
mit einer Berührung verhindern hätte können. "Ich habe aber früh erfahren,
dass er drei Stopps machen wird", erklärte Massa, nachdem er vor den Augen
seiner Mama Anna am Muttertag zum ersten Ferrari-Fahrer seit Michael
Schumacher avanciert war, der drei GP-Rennen in Folge gewonnen hat. Damit
hat seit dem Türkei-Debüt 2005 dort immer auch der Trainingsschnellste
gewonnen.
"Qualifiziert für türkischen Pass"
"Es war
ein fantastisches Rennen. Lewis hat von Beginn an Druck gemacht, aber ich
konnte gelassen bleiben. Mit drei Siegen in Istanbul habe ich mich für einen
türkischen Reisepass qualifiziert", scherzte der Brasilianer. Hamilton
erklärte: "Nach der verpatzten Quali war nichts mehr drin. Bridgestone war
sich nicht sicher, ob die weichen Reifen durchhalten würden, deshalb die
drei Stopps." Und Räikkönen blieb gelassen. "Die nächsten zwei Rennen in
Monaco und Kanada sind wichtig, und die waren im Vorjahr sehr gut zu uns."
Mark Webber auf Rang 7
Für Red Bull Racing holte Mark Webber in
einem unauffälligen Rennen als Siebenter zwei weitere WM-Punkte für das
austro-englische Team. David Coulthard (9.) verpasste einen weiteren Zähler
um 3,8 Sek. Toro Rosso erlitt nach dem ungewollten weiteren Einsatz des
uralten STR2 das befürchtete Desaster. Sebastien Bourdais schied aus,
Sebastian Vettel wurde nach gleich vier Boxenstopps 17. und Letzter.
Immerhin kam der junge Deutsche damit im fünften Saisonrennen erstmals ins Ziel. Erstmals sahen damit 2008 alle fünf D-Piloten die Zielflagge. Der Brasilianer Rubens Barrichello (Honda) kam in seinem Rekord-Rennen (257 Starts nach eigener Berechnung) auf Platz 14.
Endstand Türkei-GP:
1. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:26:49,451 Stunden (Schnitt: 213,808 km/h)
2.
Lewis Hamilton (GBR) McLaren-Mercedes + 3,779 Sekunden
3. Kimi
Räikkönen (FIN) Ferrari 4,271
4. Robert Kubica (POL)
BMW-Sauber 21,945
5. Nick Heidfeld (GER) BMW-Sauber 38,741
6.
Fernando Alonso (ESP) Renault 53,724
7. Mark Webber (AUS)
Red-Bull-Renault 1:04,229
8. Nico Rosberg (GER) Williams-Toyota
1:11,406
9. David Coulthard (GBR) Red-Bull-Renault 1:15,270
10.
Jarno Trulli (ITA) Toyota 1:16,344
11. Jenson Button (GBR) Honda
1 Runde
12. Heikki Kovalainen (FIN) McLaren-Mercedes 1 Runde
13.
Timo Glock (GER) Toyota 1 Runde
14. Rubens Barrichello (BRA) Honda
1 Runde
15. Nelson Piquet jr. (BRA) Renault 1 Runde
16. Adrian
Sutil (GER) Force-India-Ferrari 1 Runde
17. Sebastian Vettel (GER)
Toro-Rosso-Ferrari 1 Runde
Ausgeschieden: Giancarlo Fisichella (ITA) Force-India-Ferrari, Kazuki Nakajima (JPN) Williams-Toyota, Sebastien Bourdais (FRA) Toro-Rosso-Ferrari
Konstrukteurs-Wertung:
1. Ferrari 63
2. BMW-Sauber 44
3. McLaren-Mercedes 42
4.
Williams-Toyota 13
5. Red-Bull-Renault 10
6. Toyota 9
7.
Renault 9
8. Honda 3
9. Toro-Rosso-Ferrari 2