Superstars liefern sich in Barcelona ein großartiges Rad-an-Rad-Duell.
Lewis Hamilton hat im Formel-1-Zweikampf mit Sebastian Vettel einen wichtigen Sieg gelandet. Der Mercedes-Star triumphierte am Sonntag in Montmelo zum zweiten Mal heuer nach Shanghai, Ferrari-Mann Vettel blieb Platz zwei und die WM-Führung. In der 44. Runde, was mit der Startnummer des Briten korrespondiert, zog Hamilton an seinem Rivalen vorbei. Dritter wurde Daniel Ricciardo im Red Bull.
Pole-Position-Mann Hamilton durfte sich über den 55. Sieg in seiner Karriere freuen, in Spanien hatte er sich bereits 2014 in die Siegerliste eingetragen. "Leute, was kann ich sagen? Fantastischer Job an diesem Wochenende!", bedankte sich der 32-Jährige bei seiner Mannschaft. In der Gesamtwertung verringerte Hamilton den Rückstand auf Vettel auf sechs Zähler. "Es war eine beherzte Fahrt", lobte Mercedes-Boss Toto Wolff.
"Ich war überrascht, wie viel schneller du auf der Geraden warst", sagte Vettel im Warteraum zu Hamilton. Vettel hatte den Start gewonnen und lange geführt. "Ich bin in einen guten Rhythmus gekommen, alles war gut", meinte der dreimalige Weltmeister. Am Ende habe der Deutsche aber keine Chance gegen seinen Vordermann gesehen. "Ich konnte nichts machen."
Verstappen raus - Ricciardo Dritter
Ricciardo stand erstmals seit Mexiko 2016 wieder auf dem Podium. "Ich bin wirklich glücklich, wieder mit Champagner spritzen zu dürfen", meinte der Australier, der 1:15,820 Minuten Rückstand aufwies. Knapp blieb er damit als Einziger innerhalb der gleichen Runde wie Hamilton und Vettel. Red Bull war heuer bereits in Shanghai durch Max Verstappen unter die Top Drei gefahren.
Der Niederländer, der hier im Vorjahr sensationell seinen ersten Sieg gefeiert hatte, sowie Kimi Räikkönen schieden nach einer Kollision in der ersten Kurve aus. Zur Mitte des Rennens verabschiedete sich mit Valtteri Bottas wegen eines Motorschadens ein weiterer prominenter Name - es war der erste Ausfall für Mercedes in dieser Saison.
Fernando Alonso, der Liebling der spanischen Fans, schaffte es als Zwölfter nicht in die Punkte. Das gelang dafür Pascal Wehrlein: Er besorgte trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe als Achter die ersten WM-Punkte für den Sauber-Rennstall. Für Wehrlein war es das bisher beste Ergebnis in seiner Formel-1-Laufbahn.
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Vettel kam am Start besser weg und stach vor Hamilton ("Ich weiß nicht, was da passiert ist") in die erste Kurve. Bottas stand dahinter am Anfang eines unglücklichen Domino-Effekts: Der Finne stieß seinen Landsmann Räikkönen neben sich an, der krachte dadurch in die Aufhängung von Verstappen, beide verließen notgedrungen die Strecke. Sowohl Verstappen als auch Räikkönen mussten kurz darauf aufgeben.
Vettel hatte "keine Chance"
"Der Platz ist uns ausgegangen. Dann haben wir uns leicht berührt", erklärte Bottas. "Das ist am Ende auch Rennfahren. Das kann passieren, was heute passiert ist", blieb Verstappen gewohnt cool. Er erkannte dennoch einen Aufwärtstrend an diesem Wochenende, was die Performance des Red Bull angeht.
Nach seinem ersten Boxenstopp in der 15. Runde kehrte Vettel nur als Vierter zurück. Hamilton blieb nach seinem Stopp aber hinter dem Deutschen. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase kam Vettel in Runde 38 zum zweiten Mal an die Box und zwickte sich in einem engen Rad-an-Rad-Duell an Hamilton vorbei. Der überholte Vettel jedoch in der 44. Runde in der DRS-Zone nach dem Start außen.
"Keine Chance", sagte Vettel. "Wie ein Zug" hätte ihn Hamilton passiert. "Sebastian war wirklich sehr, sehr nahe dran", entgegnete der Brite, der sich letztlich aber keine Blöße gab. Der nächste Grand Prix findet in zwei Wochen, am 28. Mai, in Monaco statt.