Polizei habe Lage "im Griff" - Camper trotz Stau in ausgelassener Stimmung.
Stau rund um Spielberg: Bereits am Donnerstag stockte der Verkehr bei der Anreise von Tausenden Camping-Gästen zum Formel 1-Grand Prix. Manche der Besucher standen mehr als eineinhalb Stunden. Passiert sei das laut Polizei, da es vor allem bei den Campingplatz-Zufahrten zu Stockungen gekommen sei. Der Stau bei den Abfahrten der Murtal Schnellstraße war rund zwei Kilometer lang.
Für die Polizei sei das Verkehrsaufkommen "wie erwartet" gewesen und man habe die Lage "im Griff" gehabt. Ein Großteil der Reisenden waren Camper, aber auch Liefer-Lkw seien noch einige unterwegs gewesen. "Aber die, die jetzt da sind, entlasten den Verkehr morgen und übermorgen", zeigte sich Joachim Huber von der Landespolizeidirektion Steiermark optimistisch. Die Leute hätten sich an die Empfehlung einer möglichst frühen Anreise gehalten. Von 6.500 Camping-Stellplätzen waren am Donnerstag nur noch knapp 1.000 frei. Wer nicht reserviert hat, werde in den kommenden Tagen nur noch bei den äußeren Plätzen sein Zelt aufschlagen können.
Unfälle blieben bei den Staus bis zum Nachmittag aus und auch auf den Campingplätzen, die sich im Laufe des Donnerstags füllten, sei es bisher zu keinen Zwischenfällen gekommen, sagte Huber. Die Stimmung unter den Fans in den Zeltstädten war ausgelassen, zumal sich viele bereits im Stau das eine oder andere Bier gönnten. Zwei Oberösterreicher, die nach eineinhalb Stunden fast bei ihrem Ziel-Campingplatz waren, zeigten sich schon etwas angeheitert: "Eine Polizeikontrolle darf ich nicht mehr haben", meinte der Lenker. Doch die erwarte er auch nicht, denn er habe schon den einweisenden Polizisten mit einem Bier zugeprostet und nickende Reaktionen erhalten.
Mehr Glück haben zwei junge Oststeirer: "Wir haben einfach die nächste Abfahrt genommen und standen kaum im Stau." Eine Partie von sechs Hartbergern war gegen Mittag am Campingplatz direkt am Ring angekommen - aber ebenfalls nach eineinhalb Stunden im Stau: "Eigentlich sind wir Fußball-Fans. Für Brasilien hat das Geld aber nicht gereicht, dann sind wir halt da hergefahren", scherzten sie. Kritik wollten sie an der Infrastruktur üben: "Wir haben da kein fließendes Wasser. In unserem Tank sind 420 Liter. Beim Duschen darf jeder nur eine Minute Wasser anmachen, zum Eincremen ausschalten und dann wieder eine Minute abwaschen. Dann könnte es sich bei sechs Leuten bis Sonntag ausgehen."