F1-Teams nach Odyssee wieder in Europa - Arbeiten laufen auf Hochtouren.
Nach dem tagelangen Rückreise-Chaos können sich die Formel-1-Teams keinen Leerlauf leisten. "Wenn nicht weiter Unvorhergesehenes passiert, werden wir die geplanten Weiterentwicklungen an unseren Autos allesamt vor dem nächsten Grand Prix in Barcelona umsetzen", versicherte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug am Freitag. Nachdem der in Shanghai enttäuschende Silberpfeil-Starpilot Michael Schumacher dank Bernie Ecclestone am Dienstagmorgen in seiner Schweizer Wahlheimat angekommen war, wird er zur weiteren Abstimmung am stark überarbeiteten Rennwagen für den Europa-Auftakt auch noch mal nach Brackley in England reisen.
Aschewolke warf auch F1-Teams zurück
"Zum Glück liegen drei
Wochen zwischen dem letzten Rennen in China und dem nächsten in Barcelona -
beim normalen Zwei-Wochen-Rhythmus hätten die Veränderungen nicht
stattfinden können", räumte Haug ein. "Dankenswerterweise gibt es diese
Extra-Woche zwischen dem China- und dem Spanien-Rennen", betonte auch
Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Die Arbeit in der Fabrik in England war
von den Verzögerungen durch die Vulkanasche schließlich nicht betroffen.
Horner war via Dubai, Rom und Nizza nach Glasgow geflogen, von dort war es
mit einem Helikopter nach Oxfordshire gegangen. Red-Bull-Pilot Sebastian
Vettel, nach seiner Pole letztlich Sechster in China, hatte es besser
gehabt: Er saß ebenfalls im Ecclestone-Flieger.
Jubiläum für Rosberg
Nico Rosberg, als Dritter bester
Deutscher im Reich der Mitte, nutzte den beruflichen Asien-Trip zum privaten
Abstecher nach Thailand. Der Mercedes-Pilot wird am 9. Mai in Montmelo bei
Barcelona seinen 75. Grand Prix bestreiten und ist mit 50 Punkten hinter
Weltmeister und China-Triumphator Jenson Button aktueller WM-Zweiter. Damit
hat Rosberg nach den ersten vier Rennen bereits 40 Zähler mehr auf dem Konto
als sein Teamkollege, der 41-jährige Rekordweltmeister Schumacher.
Verbesserungen für Schumi
Auch und vor allem in Spanien
werden die Augen wieder auf den siebenfachen Champion gerichtet sein. Das
Circuit de Catalunya gilt als Gradmesser. Schumacher werde nach der
Europa-Rückkehr der Formel 1 von Verbesserungen an seinem Mercedes-Rennwagen
profitieren, prophezeite Haug bereits. Doch die Konkurrenz schläft nicht.
"China war gut - aber wir wollen mehr von diesen Resultaten", kündigte der
Shanghai-Zweite und Button-Teamkollege Lewis Hamilton an. Der Ex-Weltmeister
reiste von China zu einem PR-Termin ins südafrikanische Kyalami. Sein
McLaren-Teamkollege Button gönnte sich indes ein bisschen Urlaub mit seiner
Freundin.
In den Fabriken wird indes mit Hochdruck am weiteren Feintuning der Boliden gearbeitet. "Rennautos und Material sind etwas später als vor dem Vulkanausbruch geplant zurückgekommen - aber das geht allen Teams und nicht nur uns so", betonte Haug. Das Rennen zwischen den Rennen ist also in vollem Gange.