Wegen 'Concorde Agreement'
Mercedes-Boss übt Kritik an Ferrari und Co.
19.07.2020Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat beim Formel-1-Grand-Prix in Mogyorod bei Budapest Konkurrenz-Teams wie Ferrari kritisiert.
Auslöser waren am Freitag von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto und McLaren-Geschäftsführer getätigte Aussagen, das "Concorde Agreement" als neuer Formel-1-Rahmenvertrag demnächst unterschreiben zu können. Binotto fügte hinzu, dass manche Teams nicht so glücklich damit seien.
"Ich weiß nicht, warum einige der anderen Teams diese lächerlichen Kommentare gemacht haben, dass sie für die Unterschrift bereit seien und andere nicht", sagte Wolff in einer Video-Schaltung am Samstag. "Die Verhandlungen sollten hinter geschlossenen Türen stattfinden, ohne laufende Kommentierung nach außen." Der Wiener gab an, dass es von Mercedes mit Rechte-Inhaber Liberty Media nur Gespräche um einige Klauseln gebe. "Das stört uns nur ein wenig und ist nichts, was nicht gelöst werden kann."
Ende dieses Jahres läuft der aktuelle Vertrag zwischen den Teams, dem Automobil-Weltverband (FIA) und Liberty Media aus. Geregelt wird darin Grundsätzliches, wie die Verteilung der Einnahmen, die Entscheidungsstrukturen oder und die Zuständigkeit für das Regelwerk. Seinen Namen verdankt er dem Place de la Concorde, der noblen Innenstadt-Adresse des Pariser Hauptquartiers des Internationalen Automobilverbandes (FIA). Dort war 1981 die erste Concorde-Vereinbarung zu Papier gebracht worden.
Der neue Vertrag, der ab 2021 und bis inklusive 2025 gelten soll, liegt den Teams seit dem vergangenen Herbst als Entwurf vor. Der US-Medienkonzern Liberty Media, der 2017 in der Formel 1 die Kontrolle von Bernie Ecclestone übernommen hatte, wünscht sich ein ausgeglicheneres Feld und damit spannendere Rennen. Budget-Obergrenzen, gerechtere Einnahmenverteilung und technische Änderungen sollen das sicherstellen.