Mercedes-Sportchef Haug schlägt 45-Millionen-Budgetgrenze ab 2011 vor. Bis dorthin "raffinierte" Anhebung auf Raten.
Im Regelstreit der Formel 1 soll Mercedes britischen Medien zufolge den Weg aus der Krise aufgezeigt haben. Ein Plan von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug für die Einführung einer Budgetgrenze in zwei Stufen bis 2011 sei "flexibel und raffiniert genug, die Teams und Weltverbandschef Max Mosley zufriedenzustellen", schrieb die Londoner Zeitung "The Times" am Donnerstag. Haug wollte dies nicht bestätigen. "Es spielt keine Rolle, von wem welcher Vorschlag stammt, solange er konstruktiv ist und eine Problemlösung bringen kann", sagte er der dpa.
Bei einem weiteren Krisentreffen hatte die Teamvereinigung FOTA am Mittwoch in London nach einem Kompromiss für den seit Wochen schwelenden Disput gesucht. Die "Mercedes-Initiative" sieht angeblich vor, dass die Rennställe entgegen dem bisherigen Beschluss des Internationalen Automobilverbands FIA im kommenden Jahr rund 100 Millionen Euro ausgeben dürfen. Neueinsteigern soll im Gegenzug kostengünstige Unterstützung beim Bau ihrer Autos sowie ein Wissenstransfer gewährt werden. Erst ein Jahr später als bisher vorgesehen soll 2011 ein Etatlimit von rund 45 Millionen Euro eingeführt werden.
"Mercedes sieht sich verpflichtet, gangbare und kostengünstige Wege für eine positive Formel-1-Zukunft zu entwickeln und mit FIA, FOTA und FOM konstruktiv voranzutreiben. Wie man sieht, war das in den letzten zwei Wochen möglich - aber noch sind wir nicht am Ziel", sagte Haug am Donnerstag. Der 56-Jährige und McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sollen sich bei den Gesprächen von Teams, FIA und Rechte-Mitinhaber Bernie Ecclestone (FOM) mit Nachdruck um einen Kompromiss bemüht haben.
Fünf Teams haben in dem Konflikt mit einem Formel-1-Ausstieg gedroht. Die Frist zur Anmeldung für 2010 läuft am Freitag ab.