Das Heimatdorf von Michael Schumacher fällt dem Tagebau Hambach zum Opfer. Im nächsten Jahr haben die Braunkohlebagger Manheim erreicht.
Deutschland. In dem Ort, in dem Michael Schumacher aufwuchs, von wo aus er seine Formel-1-Weltkarriere startete und sein erstes Haus mit seiner Frau Corinna Schumacher bezog, herrscht heute gespenstische Stille. Die allermeisten Häuser sind verlassen und die Fenster sind teilweise mit Brettern zugenagelt. Nur noch rund ein Dutzend Menschen leben heute noch in Manheim, ein Stadtteil von Kerpen. Der Grund dafür ist der Tagebau Hambach. 2024 haben die Braunkohlebagger das Dorf erreicht. Dann müssen auch die letzten Bewohner ihre Heimat endgültig verlassen.
Drei Ausnahmen bleiben vom Abriss verschont
Der Ort fällt bis auf wenige Ausnahmen dem Tagebau Hambach zum Opfer. Erhalten bleiben werden die Kirche, das Elternhaus von Michael Schumacher, sowie die legendäre Kartbahn Erftlandring, die Schumachers Vater Rolf früher betrieb.
Einst wohnten in Manheim 1.700 Menschen. Darunter auch die Familie von Michael Schumacher. Später wohnte der siebenfache Formel-1-Weltmeister mit seiner Frau Corinna auch hier in einem Haus.
Josef Valder (75), einer der letzten verbliebenen Bewohner, sagt gegenüber "Focus": "Ich kannte hier jeden und habe das Elternhaus umgebaut. Natürlich war es meine Heimat."
"Zehn Jahre, bevor die Umsiedlung begann, starb der Ort aus. Die Kneipen und Geschäfte machten dicht, und viele Kinder entschlossen sich dazu, woanders neu anzufangen", sagt der 75-Jährige.
Jetzt rückt der Tagebau Hambach immer näher – 2024 rollen die Bagger an.
Kerpen-Manheim liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Köln. Der Hambacher Forst, der seit 2012 immer wieder besetzt und geräumt wird, ist etwa drei Kilometer entfernt.