Kommt der Einheitsmotor? Oder doch eine andere Lösung? 3 Vorschläge für Regelung ab 2010 liegen am Tisch.
Einen Tag vor dem Treffen in Genf mit den Spitzen der Teamvereinigung FOTA hat der Internationale Automobilverband (FIA) am Montag drei mögliche Lösungen zur Senkung der Motorenkosten in der Formel 1 vorgestellt. Laut erster Option, die von 2010 bis einschließlich 2012 gelten würde, würden die Aggregate von einem per Ausschreibung gesuchten Hersteller produziert. Den derzeitigen Motorenbauern in der Formel 1 wäre es freigestellt, unter strenger Kontrolle einen identischen Antrieb selbst zu produzieren, nicht aber das Getriebe.
Lösung für Privatteams
Wie die FIA weiter bekanntgab,
sieht Möglichkeit zwei vor, dass ein Team-Konsortium den Motor von einem
einzigen Hersteller zu deutlich reduzierten Kosten erhalten würde. Dies
könnte bei den vier Privatteams auf offene Ohren stoßen. Derzeit erhält
Williams den Motor von Toyota, Red Bull Racing von Renault. Ferrari rüstet
sowohl die Scuderia Toro Rosso als auch Force India aus. Allerdings
verhandeln derzeit McLaren und Motorenpartner Mercedes über eine
Zusammenarbeit mit dem Team des indischen Mitbesitzers und Milliardärs Vijay
Mallya.
Die dritte Alternative stammt von der FOTA selbst. Sie sieht die die Unterstützung der unabhängigen Teams durch die Belieferung des kompletten Antriebsstrangs vor. Kostenpunkt: weniger als fünf Millionen Euro.
Diskussionen
Neben FOTA-Präsident Luca di Montezemolo von
Ferrari soll John Howett von Toyota am Dienstag in Genf an dem
Spitzentreffen mit FIA-Chef Max Mosley teilnehmen. Der Verbandsboss macht
sich wie Rechte-Mitinhaber Bernie Ecclestone für eine schnelle und
drastische Reduzierung der Kosten in der Königsklasse des Motorsports stark.
Nach Ansicht der beiden Briten besteht angesichts des wachsenden
Kostendrucks die Gefahr, dass sich das Teilnehmerfeld - derzeit 20 nach dem
Rückzug des finanzschwachen Super-Aguri-Rennstalls in dieser Saison - weiter
reduziert.
McLaren-Boss Ron Dennis übte am Montag scharfe Kritik am FIA-Vorgehen. Der Brite betonte zwar, dass die Königsklasse des Motorsports nach Einsparungsmöglichkeiten suchen müsse, sich diese aber nicht von der FIA diktieren lassen dürfe.