Änderung trifft vor allem Red Bull und Ferrari aerodynamisch schwer.
Es sind Teile, die auch jedes Straßenauto benötigt. Dennoch haben sie in der Formel 1 am Wochenende in Malaysia für Aufregung gesorgt. Die Rückspiegel aller Boliden müssen bereits ab dem übernächsten Grand Prix Anfang Mai in Barcelona direkt am Cockpit befestigt werden. Das habe der Automobil-Weltverband FIA angeordnet, bestätigte Red-Bull-Technikchef Adrian Newey.
Nachteil für Topteams
Die neue Regelung könnte vor allem
den Topteams Red
Bull und Ferrari
zum Nachteil gereichen, zumal sie eine andere Variante gewählt hatten. Die
Rückspiegel sind jeweils an den Seitenkästen montiert und dienen auch
aerodynamischen Zwecken. Dadurch sei aber das Blickfeld der Fahrer
eingeschränkt, hatte deren Gewerkschaft GPDA nach dem Saisonstart in Bahrain
urgiert. Behinderungen etwa im Qualifying seien die Folge gewesen.
Sicherheit "über allem"
"Die Sicherheit
steht über allem", betonte Newey. "Wir haben ausgelagerte
Spiegel sechs Jahre lang verwendet, plötzlich werden sie als gefährlich
angesehen. Aber wenn die FIA eine Bedrohung gesehen hat, hat sie absolut
Recht, die technischen Regeln zu verändern. Sie haben die Autorität, das zu
tun." Bis Barcelona gilt es nun Lösungen zu finden, denn die
ausgelagerten Stützen der Rückspiegel dürften auch am RB6 eine
aerodynamische Rolle gespielt haben.
Vettel pessimistisch
"Wir werden dadurch, dass wir die
Spiegel innen anbringen müssen, einiges an Leistung verlieren",
meinte Sebastian Vettel, der den Red Bull bisher zweimal auf Pole Position
gestellt hatte und in Malaysia als Topfavorit gilt. Dasselbe Problem hätte
allerdings auch Hauptkonkurrent Ferrari, erinnerte Red Bulls
Motorsportbeauftragter Helmut Marko. Von den vier Topteams haben lediglich
McLaren und Mercedes die Rückspiegel direkt am Cockpit angebracht.
"Wir haben eine sehr gute Crew, die reagieren kann", versicherte Marko. "Die Situation beunruhigt uns nicht." Wenig überraschend hatten sich auch die Ferrari-Piloten nicht über zu wenig Sicht beschwert. "Ich habe nie ein Problem mit der Sicht gehabt", versicherte Felipe Massa. Mercedes-Star Michael Schumacher hatte sich aber nach dem Qualifying vergangene Woche in Australien beschwert, von dessen Teamkollegen Fernando Alonso aufgehalten worden zu sein. Der Spanier habe ihn nicht gesehen.