Lauda ist überzeugt:
"Schumi gewinnt heuer noch"
11.05.2012
F1-Ikone erklärt GP in Barcelona als "Schlüsselrennen" für den Rest der Saison.
Frage: Barcelona
als Gradmesser für den Rest der Saison – welchen Stellenwert nimmt dieses Rennen wirklich ein?
Niki Lauda: Barcelona ist immer ein Schlüsselrennen. Es ist das Rennen mit den meisten Neuteilen
, bei denen man erkannt hat, dass man sie ändern muss. Es sind drei Wochen vorbei, in denen gearbeitet worden ist. Jetzt ist die wichtigste Ausbauphase, alle kommen mit neuen Teilen. Entweder das Auto funktioniert hier oder die Saison geht in die Hose.
Frage: Was macht die Situation so speziell?
Lauda: Barcelona ist einer der anspruchsvollsten Kurse überhaupt. Es ist viel aerodynamischer, aber auch mechanischer Grip notwendig. Es geht darum, möglichst lange mit guten Reifen fahren zu können. Man wird jetzt sehen, wer seine Hausaufgaben am besten gemacht hat. Die Rangordnung wird dann zumindest drei oder vier Rennen so bleiben, auch wenn als nächstes Monte Carlo kommt.
Frage: Weltmeister Sebastian Vettel ist nicht mehr so dominant wie im Vorjahr. Was kann er aus einer Phase wie dieser lernen?
Lauda: Die Punkte haben sich auf alle Fahrer verteilt, also ist noch nichts passiert. Er muss sich noch keine Sorgen machen. Jeder Profi weiß, dass eine neue Saison ein Neustart ist. Man kann sich nie auf die Vergangenheit und das Gewesene verlassen. Red Bull ist vorne dabei. Wie es genau aussieht, kann man aber noch nicht so genau sagen. Die Teams selbst wissen es auch nicht.
Frage: Warum ist die bisherige Saison so besonders eng?
Lauda: Das hat mit der neuen Reifensituation zu tun. Das Fenster, in dem die Reifen wirklich funktionieren, ist sehr klein. Es geht eng zu und das wird auch bis zum Schluss so bleiben. Für mich gibt es keinen echten WM-Favoriten.
Frage: Wann sehen wir Michael Schumacher
wieder jubeln?
Lauda: Ja, Mercedes ist endlich gut genug, um die Spitze angreifen zu können. Schumi wird in diesem Jahr noch gewinnen.
Frage: Und wenn nicht, hört er dann auf?
Lauda: Schumi lässt sich die Lust an der Formel 1 nicht verderben. Er ist so viele Jahre im Geschäft. Er weiß, wie der Laden funktioniert. Rosbergs Erfolg stachelt ihn eher an, als dass er ihn frustriert. Er kämpft sich durch.