Niki Lauda
"Vettel packt es im letzten Grand Prix"
06.11.2012
Lauda über die spannende WM-Entscheidung - warum sich Vettel nur mehr selber schlagen kann.
ÖSTERREICH: Herr Lauda, haben wir in Abu Dhabi
den verrücktesten GP des Jahres gesehen?
Niki Lauda: Ganz sicher. Räikkönens
Comeback-Sieg, Vettel
von ganz hinten auf Platz drei und ein irrer Crash, bei dem den Fahrern nix passiert ist – mehr kann man eigentlich nicht bieten.
ÖSTERREICH: Sie hatten Vettels Aufholjagd vorausgesagt – warum waren Sie sich da so sicher?
Lauda: Sein Auto ist schnell und competitive. Da war es für mich logisch, dass er sich durchs langsamere Feld durchpflügen würde. Dazu hat ihm der Hamilton-Ausfall geholfen – wie ich schon gesagt habe: Ohne den blöden Fehler, bei dem er sich die Schnauze abgefahren hat, wäre er noch weiter vorne gelandet.
ÖSTERREICH: Wie sehen Sie den WM-Zweikampf?
Lauda: Da hat sich nix geändert. Die Wickeln, die Vettel in Abu Dhabi hatte, die bekommt er kein zweites Mal. Die Fehler passierten, weil sich Red Bull offenbar zu sicher gefühlt hat, wobei das Spritproblem im Qualifying das unnötigste war. Deshalb glaube ich, dass sie jetzt alles daran setzen werden, dass die letzten beiden Rennen technisch perfekt laufen werden. Dann liegt es nur mehr an Vettel – da er das schnellste Auto hat, denke ich, dass er mit links Weltmeister werden sollte.
ÖSTERREICH: Aber Alonso gibt nicht auf...
Lauda: Dafür wird er ja bezahlt, aber er kann nur so weitermachen wie bisher. Obwohl er alles richtig macht, wird es nicht reichen, da Ferrari mit Red Bull nicht mithalten kann.
ÖSTERREICH: Wird sich Vettel in Austin den Titel sichern?
Lauda: Nein, wir kriegen das erhoffte Super-Finish in São Paulo.