"Überflieger"

Österreicher Arch erstmals Air-Race-Weltmeister

01.11.2008

Als bereits feststehender Weltmeister holte sich Hannes Arch im letzten Red Bull Air Race noch Platz 3 in Perth, Australien.

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Flugsportler Hannes Arch ist im ersten Rennen als Weltmeister der Red-Bull-Air-Race-World-Championship Dritter geworden. Der Österreicher, der sich in Perth (Australien) als Qualifikationssieger bereits am Samstag als erster Europäer den WM-Titel in dieser weltweiten Flug- und Motorsport-WM gesichert hatte, musste am Sonntag im Finalrennen den Sieg seinem Dauerrivalen Paul Bonhomme überlassen. In der WM-Endwertung setzte sich Arch dennoch sicher mit sieben Punkten Vorsprung auf den Briten durch.

Sieg an Bonhomme
Bonhomme reichten damit auch vier Saisonsiege nicht, um dem überraschend starken Österreicher den Titel streitig zu machen. Denn der Steirer war in seinem erst zweiten Rennjahr bereits die Konstanz in Person. Er war in acht Rennen nie schlechter als Vierter und flog im Finale in Perth nach seinen zwei Siegen die bereits siebente Podestplatzierung nach Hause.

K.o. im direkten Duell
Nur der erhoffte Tagessieg im ersten Rennen als Champion gelang nicht. Denn der 41-Jährige musste schon im Halbfinale gegen Bonhomme antreten, den er 2008 im direkten Duell noch nicht besiegt hat. Er riskierte in diesem K.O.-Duell alles, kassierte aber für ein unkorrektes Manöver sowie einen Pylonen-Hit insgesamt 13 Strafsekunden.

Tagesbestzeit
Im anschließenden Kampf um Platz drei war der Österreicher aber wieder souverän und bezwang mit Tagesbestzeit den Spanier Alejandro Maclean problemlos. Arch "bedankte" sich danach bei den 150.000 Zuschauern mit einer vielbejubelten Akrobatik-Show über dem Swan-River. "Das ist zwar verboten, aber sie können ihm nichts tun. Er ist Weltmeister", erklärte ein lachender Sprecher den begeisterten Fans.

Jubel
"Platz drei ist ein perfekter Platz für mich", ließ sich auch Arch die Freude über den Titelgewinn durch den verpassten Sieg nicht nehmen. "Gegen Paul muss man immer Vollgas geben und am Limit passieren eben Fehler. Tagesschnellster, am Samstag der Streckenrekord, heute wieder auf dem Podium und mit klarem Vorsprung Weltmeister. Was will man noch mehr?", fragte sich nicht nur Arch.

"Verdienter Champion"
Die 60 Zentimeter hohe WM-Trophäe nahm Arch aus den Händen von Mike Mangold entgegen, weil der "Pot" traditionell vom Vorgänger überreicht wird. "Schnell fliegen ist wichtig. Aber Hannes hat das Air Race richtig verstanden und auch sein Team, sein Flugzeug und das ganze Umfeld professionell gestaltet. Er ist verdient Champion", hielt der US-Amerikaner eine Laudatio auf den Österreicher.

Emotionen
Zehntausende, darunter einige österreichische Fans, bejubelten Arch bei der Siegerehrung. Der wiederum kämpfte während der österreichischen Bundeshymne mit seinen Gefühlen. "Es ist ergreifend, vor so vielen Menschen da oben zu stehen und die Hymne zu hören. Da kommen die Emotionen vom ganzen Jahr hoch", erklärte Arch. Viel Zeit zum Zurücklehnen sieht der neue Weltmeister aber nicht. "Jetzt wird zwar ordentlich gefeiert. Aber dann beginnt sofort die Arbeit für 2009. Denn ich will meinen Titel verteidigen und damit habe jetzt ich den ganzen Druck, den Bonhomme in diesem Jahr hatte."

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