F1-Weltmeister

Perfekte Kombi: Vettel und Red Bull

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Als Vettel geboren wurde, gingen erste RB-Dosen in den Verkauf.

Über seinen einstigen Spitznamen "Baby- Schumi " ist er längst erhaben. Sebastian Vettel wird als das wahrgenommen, was er ist: ein außergewöhnlicher Rennfahrer. Der 23-jährige Deutsche krönte sich am Sonntag in Abu Dhabi in einem wahren Thriller zum jüngsten Formel-1-Weltmeister der Geschichte. Vettel ist damit nicht nur der zweite deutsche Champion nach Rekordweltmeister Michael Schumacher, sondern auch der erste für Red Bull.

Beinahe selbst geschlagen
Vettel hat die abgelaufene Saison im überlegenen RB6 dominiert - zumindest im Qualifying. Zehn Pole Positions in 19 Rennen sprechen Bände. Lediglich einigen technischen Defekten sowie vereinzelten Fehlern Vettels ist es zuzuschreiben, dass er den Titel nicht schon viel früher in der Tasche hatte als in Abu Dhabi. Der Schnellste war er unbestritten, in der einen oder anderen Situation zu unreif vielleicht auch. "Daraus lerne ich", sagte Vettel.

Zielstrebig
Seine Zielstrebigkeit hatte ihn schon immer ausgezeichnet. In gleichem Maße auch seine Gabe, dadurch nicht viel an Natürlichkeit einzubüßen. "Was ich heuer sicher gelernt habe, ist, dass ich immer ich selbst sein muss", erklärte der Zimmermanns-Sohn aus Heppenheim, einer 25.000-Einwohner-Stadt in Hessen. Dass er mittlerweile in einer Position ist, in der jedes öffentliche Wort auf die Goldwaage gelegt wird, ist ihm allerdings bewusst.

Perfektes Image
Sein Image als "Everybody's Darling" hat selbst durch die Kontroversen mit Teamkollege Mark Webber kaum Schaden genommen. Im Rennstall selbst ist sein Standing sowieso unbestritten. Dabei war der Jungstar erst 2009 vom Zweitteam Toro Rosso zu Red Bull Racing gewechselt. Das außergewöhnliche Talent des Deutschen hatte der Konzern aber schon früh erkannt, hatte ihn schon als Zwölfjährigen in sein Junior-Programm gesteckt.

Vorsichtig aufgebaut
Einer seiner engsten Vertrauten neben Vater Norbert ist daher Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko. Der Grazer hat das Supertalent über Jahre hin aufgebaut. Bereits 2004 gewann Vettel 18 von 20 Rennen in der Formel BMW ADAC, ein Jahr später absolvierte er für BMW die ersten Formel-1-Tests. Es folgten Rekorde über Rekorde: jüngster Pilot mit einem WM-Punkt (2007 in den USA für BMW), jüngster Pilot auf Pole Position und jüngster Pilot mit einem GP-Sieg (jeweils 2008 in Monza für Toro Rosso).

Rekord
Jetzt ist er auch noch jüngster Weltmeister. Vettel kommt aus dem eigenen Nachwuchs, aus marketingtechnischer Sicht ist er ein Segen für Red Bull. Geboren 1987, als der Konzern in Österreich seinen ersten Energydrink verkauft hatte, verkörpert er alles, wofür die Marke stehen will - Jugend, Dynamik, Erfolg. Dazu gilt er fast als halber Österreicher. Vettel wohnt in Walchwil in der Schweiz, verbringt seine Freizeit aber gerne in Zug am Arlberg - bei Topgastronom Joschi Walch, einem väterlichen Freund.

Privat bleibt privat
Seine Freundin Hanna hält er vom Rampenlicht fern. "Privat ist privat", betonte Vettel, der schon als Siebenjähriger seine ersten Rennen bestritten hatte. Damals waren seine Idole die drei Michaels - Michael Schumacher, Basketball-Superstar Michael Jordan und Pop-Ikone Michael Jackson. "Als ich klein war, wollte ich immer Michael Jackson sein. Es hat wehgetan, als ich draufgekommen bin, dass ich nicht die richtige Stimme habe", erinnerte sich Vettel mit seinem so charakteristischen, schelmischen Grinsen.

Um einen Spruch ist der Champion nie verlegen, den Sonnenschein spielt er mit Bravour. Dennoch ist er sich seiner Aufgaben bewusst. Partys wirken auf ihn weniger anziehend als Telemetriedaten. "Mich können solche Dinge faszinieren. Ich kann mich da wirklich hineinsteigern", erklärte Vettel. Als größte Schwäche bezeichnet er seinen Sturkopf. Beharrlichkeit nennen es andere. Die hat bekanntlich auch sein einstiges Vorbild Schumacher zum Erfolg geführt. Vettels Landsmann wurde siebenmal Weltmeister.

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