Formel 1

Poker um Cockpits für 2014 beginnt

15.10.2013

Ferrari-Pilot Felipe Massa bei Teams hoch im Kurs.

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Vier Rennen vor Saisonschluss geht es auf dem Fahrermarkt der Formel 1 rund. Mehr als die Hälfte der 22 Cockpits für die neue Saison sind noch nicht vergeben. Vor allem bei Lotus, Sauber und Force India stapeln sich die Bewerbungen der vertragslosen Piloten. Im Gerangel um die freien Plätze spielt aber oft nicht das Talent, sondern die Mitgift die entscheidende Rolle.

Ein prall gefülltes Sponsorenpaket bringt beispielsweise der Brasilianer Felipe Massa mit. Bei Ferrari wurde der 32-Jährige nach acht Jahren ausgemustert. Er könnte nun seinen Nachfolger bei der "Scuderia", den Finnen Kimi Räikkönen, im Lotus-Team beerben. Dort soll auch der Deutsche Nico Hülkenberg hoch im Kurs stehen.

Der 26-jährige Sauber-Pilot selbst versicherte, dass sich seine Zukunft "in den kommenden zwei Wochen" klären werde. Auch Massa will bald reinen Tisch machen. "Ich denke, Ende Oktober könnte ein wichtiger Zeitpunkt für uns beide sein, um zu sehen, in welche Richtung es geht", sagte der Brasilianer zuletzt. Er stellte klar, nur ein Cockpit in einem konkurrenzfähigen Boliden in Betracht zu ziehen: "Ansonsten bin ich nicht interessiert."

Auch der Deutsche Adrian Sutil und der Schotte Paul di Resta, die sich der Weiterbeschäftigung bei Force India nicht sicher sein können, schauen sich anderweitig um. Der Venezolaner Pastor Maldonado hat bei Williams zwar noch einen laufenden Vertrag, würde sich mit Petrodollars aber gerne in ein besseres Auto einkaufen.

Dahinter steht die Schlange der für 2014 noch vertraglosen Piloten und der Talente aus den Nachwuchsserien. Auch Rubens Barrichello (41) brachte sich jüngst offensiv für ein Comeback ins Gespräch. Ein Engagement des elffachen Grand-Prix-Siegers bei Sauber schloss Teamchefin Monisha Kaltenborn aber bereits aus. Als Partner des jungen Russen Sergej Sirotkin ist bei den Schweizern auch Massa im Gespräch. "Wir haben einige Optionen, ohne jetzt Namen nennen zu wollen", sagte Kaltenborn.

Womöglich mischt auch ein Traditionsteam den Markt noch einmal richtig auf. McLaren prüft eine Trennung von Sergio Perez, weil die versprochenen Millionen aus Mexiko nur zögerlich fließen. Im Hintergrund macht Honda gewaltig Druck. Die Japaner sind ab 2015 Motorenpartner von McLaren und fordern schon jetzt die Verpflichtung von Top-Piloten wie Fernando Alonso. Der Spanier steht bei Ferrari noch bis 2015 unter Vertrag.

McLarens Teamchef Martin Whitmarsh betonte, keine voreiligen Entscheidungen treffen zu wollen. "Ich habe immer gesagt, dass wir es mal noch ein paar Rennen lang beobachten und dann analysieren. Genau das tun wir. Wir sind nicht in Eile", sagte Whitmarsh.

Geklärt sind die Verhältnisse der kommenden WM-Saison neben Ferrari auch bei den Top-Teams Mercedes und Red Bull. Beim österreichisch-englischen WM-Leader ist neben Weltmeister Sebastian Vettel der Australier Daniel Ricciardo neu. Bei Mercedes werden Lewis Hamilton und Nico Rosberg auch in der kommenden Saison die beiden Silberpfeile steuern.

 

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