Killer-Manöver

Presse fordert: "Schumi, Zeit zu gehen"

02.08.2010

Auch Lauda über Schumi empört: "Größte Sauerei, die ich je gesehen habe."

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Die internationale Presse hat Michael Schumacher für sein gefährliches Manöver beim Großen Preis von Ungarn schwer getadelt. Die spanische Sportzeitung "Marca" schrieb vom "Niedergang des Kaisers Michael Schumacher". Der 41-Jährige habe das Leben seines Ex-Teamkameraden Rubens Barrichello in Gefahr gebracht. "Schumachers Rückkehr zur Formel 1 wird zu einem der schwärzesten Kapitel in der Geschichte dieser Sportart", befand das Blatt.

Medien fallen über Schumacher her
Die italienische "La Gazzetta dello Sport" meinte: "Schumacher ist wie immer: Er gibt seine Fehler nie zu und er verhält sich im Umgang mit allen Piloten abschätzig." Der englische "Daily Mail" titelte auf seiner Homepage: "Zeit für Michael Schumacher zu gehen nach dem Wahnsinns-Manöver gegen Rubens Barrichello."

Ging nur um "Peanuts"
Es ging um Platz zehn. Um den Rang, der nach der neuen Formel-1-Punktevergabe einen Zähler einbringt. Barrichello wollte Schumacher auf dem Hungaroring überholen, wurde von seinem einstigen Rennstallrivalen bei Ferrari aber bei 260 km/h beinahe in die Mauer gedrückt. Der Brasilianer reagierte stinksauer. Schumacher verteidigte sich, es sei genügend Platz gewesen. Die Rennleitung bestrafte ihn aber: Er muss beim Großen Preis von Belgien Ende August zehn Plätze zurück.

Lauda attackiert Schumi
Einer der heftigsten Schumacher-Kritiker war Niki Lauda. "Das war das Ärgste, die größte Sauerei die ich je gesehen habe. Es hätte Tote geben können", meinte der dreifache Formel-1-Weltmeister und selbst der wesentlich besonnenere Ex-GP-Pilot Alexander Wurz befand: "Das Arge ist, dass Michael es mit voller Absicht gemacht hat. Das ist nicht in Ordnung, es war weit über der Grenze."

"Hätte Barrichello nicht den Crash in die Mauer gerade noch vermieden, wäre er im Krankenhaus gelandet - wenn es nicht sogar schlimmer ausgegangen wäre", schrieb "Tuttosport" am Montag. "Wenn er vor mir in den Himmel kommen möchte, ist mir das egal", hatte Barrichello nach dem Rennen gesagt. Für "Il Secolo XIX" war es "Schumachers unrühmlicher Untergang". Und "La Repubblica" bezeichnete es als "Wahnsinns-Manöver von Opa Schumacher."

Spott und Hohn
Dass Schumacher als Botschafter für eine Sicherheits-Kampagne des Internationalen Automobilverbandes FIA im Einsatz ist, war für die "Gazzetta" ein gefundenes Fressen. "Ein kleiner Rat für alle, die jetzt in die Ferien starten: Wenn jemand versucht, sie zu überholen, tun sie bitte das genaue Gegenteil von dem, was der gefeierte Ex-Champion in Ungarn gemacht hat!"

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ITALIEN

"La Gazzetta dello Sport": "Schumi hat es diesmal übertrieben (...) 'Killer' ist nicht mal die schlimmste Bezeichnung, die Schumacher verpasst wurde (...) Der arrogante Schumacher zeigte keine Reue. (...) Schumacher ist wie immer: Er gibt seine Fehler nie zu und er verhält sich im Umgang mit allen Piloten abschätzig. (...) Es war ein Wunder, dass das nicht böse endete. Es ist schon kurios, dass Schumi der Botschafter für die Sicherheits-Kampagne der FIA ist. Ein kleiner Rat für alle, die jetzt in die Ferien starten: Wenn jemand versucht, Sie zu überholen, tun Sie bitte das genaue Gegenteil von dem, was der gefeierte Ex-Champion in Ungarn gemacht hat!"

"La Repubblica": "Das Wahnsinns-Manöver von Opa Schumacher."

"Corriere dello Sport": "Webber siegt, aber Alonso gelingt ein Schlag für die WM. Schumachers Wahnsinnsaktion: Bei 250 Stundenkilometern drängt er Barrichello an die Mauer."

"Tuttosport": "Webber gelingt in Ungarn ein Meisterwerk. Schumachers Manöver war gefährlich. Hätte Barrichello nicht den Crash in die Mauer gerade noch vermieden, wäre er im Krankenhaus gelandet - wenn es nicht sogar schlimmer ausgegangen wäre."

"Il Secolo XIX": "Schumachers unrühmlicher Untergang."

"Corriere della Sera": "Schumacher gibt den Bösewicht. So war er immer schon!"

SPANIEN

"El País": "Niemand hatte zu Beginn der Weltmeisterschaft auf Mark Webber gesetzt. Aber der Australier ist jetzt der erste Titelanwärter."

"El Periódico": "Webber landete in Ungarn einen ungefährdeten Sieg. Alonso schob sich mit einem zweiten Platz näher an die Spitze heran."

"Marca": "Der Niedergang des Kaisers Michael Schumacher: Der siebenmalige Weltmeister brachte das Leben seines Ex-Teamkameraden  Barrichello in Gefahr. Schumachers Rückkehr zur Formel 1 wird zu einem der schwärzesten Kapitel in der Geschichte dieser Sportart."

"Sport": "Alonso greift in den Kampf um den Titel ein. Der zweite Platz war das Maximum, was der Spanier in Ungarn erreichen konnte. Die Red Bulls fahren in einer anderen Dimension."

FRANKREICH

"L'Equipe": "Michael Schumacher (Mercedes) wurde nur Elfter. Er tat sich besonders dadurch hervor, dass er sich wenige Runden vor dem Ziel mit Barrichello etwas zu grob duellierte, so dass der Brasilianer fast die Mauer auf der Geraden touchierte.

"Le Parisien": Schon seit seiner Rückkehr in die Formel 1 im Dezember ist Michael Schumacher (Mercedes) wenig erfolgreich. Gestern, beim Grand-Prix von Ungarn, leistete er sich erneut einen Misserfolg. Der siebenfache Weltmeister wurde nur Elfter.

GROSSBRITANNIEN

"Daily Mail": "Zeit für Michael Schumacher zu gehen nach dem Wahnsinns-Manöver gegen Rubens Barrichello (...) Es ist typisch Michael Schumacher, sich selber überzeugen zu wollen, er habe nichts falsch gemacht - wenn er uns davon schon nicht überzeugen kann. Er ist zurückgekehrt zum schmutzigen Fahren und den beleidigenden Entschuldigungen seiner ersten Karriere. (...) Die Hoffnung war gewesen, dass er seine zweite Karriere nutzen würde, seinen befleckten Ruf aufzupolieren."

"Daily Mirror": "Webber, der Held (...) Schumi ist der Böse."

DEUTSCHLAND

"Bild": "Schäm dich Schumi! Mensch, das hast du doch nicht nötig! (...) Wie kann einem Formel-1-Star wie Sebastian Vettel bloß so ein dämlicher Fehler passieren? Verstoß gegen die Abstands-Regel. Sieg wieder weg, Titel auch?"

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