GP von Belgien
Räikkönen gewinnt in Spa vor Massa
14.09.2007
Der Formel-1-Grand-Prix von Belgien hat am Sonntag in Spa-Francorchamps durch Kimi Räikkönen vor Felipe Massa einen Ferrari-Doppelsieg gebracht.
Zur Tagesordnung ist die Formel 1 nach dem Spionage-Urteil nicht übergegangen. Schon gar nicht das betroffene Team McLaren-Mercedes. Die Silberpfeile mussten sich zudem am Sonntag im Grand Prix von Belgien dem Konkurrenten Ferrari klar geschlagen geben. Die Italiener fuhren durch Kimi Räikkönen und Felipe Massa ihren dritten Doppelsieg der Saison ein und sind nach dem Ausschluss von McLaren auch rechnerisch nicht mehr von der Spitze der Konstrukteurs-WM zu verdrängen. Der Österreicher Alexander Wurz schied mit technischem Defekt aus.
Ferrari diesmal zu stark
McLaren musste sich mit deutlichem
Rückstand für Weltmeister Fernando Alonso und Lewis Hamilton mit den Plätzen
drei und vier zufrieden geben. Alonso liegt damit drei Rennen vor Schluss
nur noch zwei Punkte hinter WM-Leader Hamilton, als Dritter der
Fahrerwertung folgt Räikkönen mit 13 Zählern Rückstand. "Das
war ein perfekter Tag für das Team. Wir haben alles richtig gemacht",
meinte Räikkönen, der seinen vierten Saisonsieg, den insgesamt 13. seiner
Karriere, mit einem "Spin" gefeiert hatte.
Spa-Spezialist Räikkönen
Der Finne ist der überragende
Mann der vergangenen Jahre auf dem als eine der wenigen echten "Fahrer-Strecken"
bekannten Kurs in den belgischen Ardennen. Räikkönnen hatte 2004 und 2005
bereits die beiden vergangenen Rennen in Spa gewonnen. 2006 war der GP von
Belgien nicht ausgetragen worden. "Das ist mein Lieblingskurs. Das war
er schon, bevor ich in die Formel 1 gekommen bin", verriet Räikkönen,
der sich auch noch WM-Hoffnungen macht: "Es kann noch viel passieren,
auch wenn wir noch einen weiten Weg vor uns haben."
McLaren-Duell beim Start
Das 14. Saisonrennen hatte spektakulär
begonnen. Alonso drängte seinen WM-Rivalen Hamilton in der ersten
Haarnadel-Kurve, La Source, von der Strecke und behielt dadurch auch durch
die legendäre Senke von Eau Rouge Rang drei. "Das ist nichts
Besonderes gewesen. In der ersten Kurve gibt es verschiedene Linien, die man
fahren kann", spielte der Weltmeister den Vorfall herunter, gestand
aber: "Uns hat heute aber einiges gefehlt." Überholmanöver im
absoluten Spitzenfeld blieben auf der anspruchsvollen Strecke gänzlich aus.
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Nur Probleme für Wurz
Für Wurz endete ein enttäuschendes
Wochenende neun Runden vor Schluss in der Box. Der Österreicher hatte schon
ab dem Qualifying den fehlenden Topspeed seines Williams-Toyota bemängelt. "Es
war eine Fortsetzung des Problems. Die anderen sind bei mir vorbeigefahren,
als ob ich stehen würde", erklärte der 33-Jährige, der den
technischen Nachteil in der Anfangsphase mit aggressiverer Fahrweise zu
kompensieren versuchte. Durch einen Dreher in Runde drei fand sich der
Niederösterreicher aber am Ende des Feldes wieder.
Grund für die Aufgabe war dann ein immer niedriger werdender Benzindruck. "Das ist mein erster Ausfall wegen technischem Defekt in dieser Saison. Da kann man nichts machen", meinte Wurz. Die Enttäuschung hielt sich allerdings in Grenzen, zumal Williams schon mit sehr niedrigen Erwartungen in den Grand Prix gegangen war. Dennoch fuhr Teamkollege Nico Rosberg als Sechster drei weitere Punkte ein, überholte Wurz und ist nun WM-Neunter.
Vom vierten Platz in der Konstrukteurs-Wertung scheint Williams nicht mehr zu verdrängen sein. Auf Platz fünf folgt Red Bull Racing, das vor den Augen von Eigentümer Dietrich Mateschitz durch den Australier Mark Webber (7.) erstmals seit dem Nürburgring wieder Punkte einfuhr. Teamkollege David Coulthard schied mit Getriebeschaden aus. Toro-Rosso-Pilot Vitantonio Liuzzi, der den Rennstall von Mateschitz und Gerhard Berger mit Saisonende verlassen wird, fuhr auf Rang 12, sein deutscher Kollege Sebastian Vettel kam nicht ins Ziel.